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Hat Südafrika Putin mit Waffen und Munition versorgt?

Südafrika soll Waffen und Munition an Russland geliefert haben, im Bild: Proteste gegen Russland in Kapstadt.
Südafrika soll Waffen und Munition an Russland geliefert haben, im Bild: Proteste gegen Russland in Kapstadt.APA/AFP/Gianluigi Guercia
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Die USA werfen Südafrika vor, Kriegsgerät an Russland geliefert zu haben. Pretoria bestreitet das. Im August könnte der Kreml-Chef kommen.

Kapstadt. Der US-Diplomat wählte drastische Worte, um seinen schwerwiegenden Anschuldigungen Nachdruck zu verleihen. Er würde „sein Leben darauf verwetten“, dass Südafrika Waffen und Munition an Russland geliefert hat, gab Reuben Brigety, der US-Botschafter in Südafrika, zu Protokoll. Er war nach seiner Einschätzung zu Informationen gebeten worden, die dem US-Geheimdienst vorliegen.

Schon der Vorwurf hat die Sprengkraft, die ohnehin angespannten Beziehungen der USA mit Südafrika, das von Washington offiziell als „strategischer Partner“ geführt wird, auf einen Tiefpunkt zu bringen. Und er dürfte Stoßwellen auf dem Kontinent auslösen, der bei UN-Abstimmungen zu Russland rund die Hälfte aller Länder stellt, die sich enthalten. Im Februar, als es um die Forderung nach einem russischen Truppenabzug ging, waren es 14. Eritrea und Mali stimmten sogar dagegen.


Südafrika hat das Terrain der Neutralität nun verlassen. So ist zumindest Botschafter Brigety zu verstehen, freilich ohne Belege vorzulegen. Konkret geht es um einen Vorfall im Dezember 2022, als das russische Frachtschiff „Lady R“ im Militärhafen von Simon's Town nahe Kapstadt anlegte. Noch in der Nacht wurden emsig Waren entladen. Bereits damals war die Empörung des Westens groß, weil die „Lady R“ unter US-Sanktionen steht und es keine Begründung gab, warum sie am größten Stützpunkt der südafrikanischen Marine anlegen durfte.

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