Analyse

Das Belvedere 2023: Hier gingen zuletzt viele weg, das Direktorium gilt als introvertiert und knallhart

„Ich liebe, also bin ich“: Renate Bertlmanns zarte Installation ist Teil des neuen Skulpturenparcours in den Belvedere-Gärten.
„Ich liebe, also bin ich“: Renate Bertlmanns zarte Installation ist Teil des neuen Skulpturenparcours in den Belvedere-Gärten. Johannes Stoll/Belvedere, Wien © Bildrecht, Wien 2023
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Vor 300 Jahren wurde Prinz Eugens Sommerpalais fertiggestellt. Das feiert das darin logierende Museum dieses Wochenende. Wie steht es 2023 um diese Institution?

Groß prangt es hinter dem Oberen Belvedere: 300. Ob die Touristen, die sich vor der goldenen Installation fleißig fotografieren, wissen, worauf die Zahl sich bezieht? Die wenigsten werden es den Hügel hinunter in die Orangerie schaffen, wo die Jubiläumsausstellung der ehemaligen Österreichischen Galerie vor sich hindarbt: Ein überblickbarer, vor allem chronologischer Abriss der Museumsgeschichte mit Schwerpunkt auf Wien um 1900 und Restitutionen.

Ein wenig Marketing-Mogelpackung ist dieses Jubiläum schon: Wird doch nicht die hier abgefeierte Institution 300. Sondern das barocke Gebäude selbst, das 1723 als Prinz Eugens Sommerpalais fertig wurde. Erst 1772, lang nach dem Tod des Feldherrn, wurde es zu einem der ältesten Museen der Welt: als hier die kaiserliche Gemäldesammlung öffentlich zugänglich wurde. Wäre es also nicht logischer gewesen, voriges Jahr 250 Jahre Belvedere als Museum zu feiern?

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