Zugverkehr

Deutsche Bahn nach Streik-Absage: Betrieb weitgehend planmäßig

APA/AFP/THOMAS KIENZLE
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Tausende Mitarbeitende wurden am Wochenende kurzfristig kontaktiert, um einen „weitgehend“ planmäßigen Zugbetrieb zu ermöglichen, heißt es von der Deutschen Bahn. Die ÖBB richtete einen Pendelverkehr ein.

Nach der Absage des zweitägigen Warnstreiks sind die Züge laut Angaben der Deutschen Bahn Montagfrüh "weitgehend" wie geplant gefahren. Der Bahnbetrieb sei "weitgehend planmäßig angelaufen", sagte ein Sprecher. Tausende Mitarbeitende seien dafür am Wochenende kurzfristig kontaktiert worden, um so viele Schichten so schnell wie möglich zu besetzen.

Im Fernverkehr würden am Montag rund 90 Prozent der regulär geplanten Züge fahren. Reisende sollten sich informieren, welche Züge verkehren. Der Regional- und S-Bahn-Verkehr laufe weitgehend ohne streikbedingte Einschränkungen.

Am Wochenende hatte die Bahn mitgeteilt, am Montag werde ein Drittel der geplanten Fernzüge nicht verkehren. Erst ab Dienstag würden alle ICE- und IC-Züge wieder wie geplant unterwegs sein. Als Grund für das eingeschränkte Angebot am Montag nannte die Bahn die schwierige Organisation: Rund 50.000 Zugfahrten im Fern- und Nahverkehr müssten mit den entsprechenden Schicht- und Einsatzplänen neu eingetaktet werden. Ein Teil der Wagen und Loks müssten an neue Abfahrtsorte gebracht werden.

ÖBB richten Pendelverkehr ein

Am Montag teilte die Bahn nun weiter mit, am Dienstag werde den Fahrgästen im Fern- und Nahverkehr das vollständige Zugangebot zur Verfügung stehen. Im Güterverkehr werde am Montag und Dienstag noch mit Einschränkungen zu rechnen sein. Der von der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) ausgerufene Warnstreik sollte am Sonntag um 22.00 Uhr beginnen und 50 Stunden später enden, am Dienstag um 24.00 Uhr.

Die ÖBB richten für die Railjet-Züge über das Deutsche Eck am Montag und Dienstag einen stündlichen Pendelverkehr ein. Außerdem wird der Nachtreiseverkehr erst in der Nacht auf Dienstag wiederaufgenommen. Es war geplant, dass alle Railjets in Salzburg beziehungsweise Kufstein enden und beginnen. Dort erfolgt dann jeweils der Umstieg auf den Pendelzug, der die Fahrgäste über das Deutsche Eck bringt. "Aufgrund des zweimaligen Umstieges ist mit geringfügig längeren Fahrzeiten zu rechnen. Allerdings entfällt der zweistündige Umweg über die innerösterreichische Strecke", erklärten die ÖBB am Sonntagabend.

Ob die RJX-Verbindungen zwischen Salzburg und München durchgeführt werden können, war am Sonntagabend noch unklar. Hier befanden sich die ÖBB noch in Abstimmung mit der Deutschen Bahn. Die Fernverkehrszüge der Linie Zürich - Bregenz - München sind jedenfalls betroffen, sie beginnen und enden in St. Margrethen, die EC-Züge zwischen St. Margrethen und München fallen aus.

ÖBB ersuchen Fahrgäste, sich zu informieren

Im Nahverkehr fahren die ÖBB den Regelfahrplan wieder vollständig hoch. Einzelne Einschränkungen gebe es am Montag noch auf der Strecke zwischen Scharnitz und Mittenwald. Die ÖBB ersuchen ihre Fahrgäste sich unbedingt vor Fahrtantritt über die geplanten Verbindungen zu informieren, entweder in der ÖBB Fahrplanauskunft Scotty, der ÖBB App oder beim ÖBB Kund:innenservice unter 05-1717-0.

Die EVG hatte den geplanten Ausstand am Samstag überraschend abgesagt. Zuvor hatte es im Tarifkonflikt mit der Bahn unter Vermittlung des Arbeitsgerichts Frankfurt am Main eine Verständigung gegeben, die nun Grundlage weiterer Tarifverhandlungen sein wird. Die Tarifrunde betrifft 230.000 Beschäftigte, 180.000 davon arbeiten bei der Deutschen Bahn.

(APA/dpa)

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