Trend in der Gesellschaft

Hört alle her, ich bin schwer krank!

Selma Blair attends the Second Annual Academy Museum Gala at the Academy of Motion Pictures in Los Angeles on Saturday,
Selma Blair attends the Second Annual Academy Museum Gala at the Academy of Motion Pictures in Los Angeles on Saturday,(c) IMAGO/UPI Photo (IMAGO/JIM RUYMEN)
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Ob Demenz, MS, Krebs oder Depressionen: Immer mehr Prominente und Schriftsteller gehen offen mit chronischen Leiden um – ihren eigenen oder jenen naher Angehöriger. Was hat sich hier gewandelt? Und wozu führt es?

Als er noch Actionheld war, hielten wir Bruce Willis für unbesiegbar. Aber nun ist er an Demenz erkrankt, er hat Sprachstörungen, und seine Liebsten posten Bilder, auf denen sie ihn stützen müssen. Céline Dion hat jüngst publik gemacht, dass eine seltene Nervenkrankheit ihre Muskeln erstarren lässt. Die Schauspielerinnen Christina Applegate und Selma Blair, die an Multipler Sklerose leiden, treten stolz mit dem Gehstock auf dem roten Teppich auf.

Man spricht vom „mutigen Outing“, davon, dass diese Vorbilder die Krankheiten „von ihrem Stigma befreien“. Die Hassrede im Netz verstummt. Alle sind solidarisch, andere Patienten dankbar: Endlich trauen auch wir uns, über gesundheitliche Einschränkungen zu sprechen, tragen sie nicht mehr stumm mit uns herum. Ärzte bilden die Basslinie im Lobgesang: Sie preisen nüchtern die präventive Wirkung, wenn nach einem breitenwirksamen Brustkrebs-Bekenntnis die Zahl der Vorsorgeuntersuchungen steigt.

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