Fußball

St. Pauli kritisiert Liga-Pläne

Deutsche Bundesliga erhielt vier Angebote für Anteil an TV-Rechten zwischen 1,75 und 1,85 Mrd. Euro.

Hamburg. Finanzinvestoren bieten informierten Kreisen zufolge rund 1,8 Milliarden Euro für eine Beteiligung am Medienrechtegeschäft der Fußball-Bundesliga.

Die Deutsche Fußball Liga teilte den Vereinen dem Vernehmen nach in den letzten Tagen mit, dass sie vier Angebote für einen 12,5-Prozent-Anteil an der Sparte erhalten habe, die zwischen rund 1,75 Milliarden und 1,85 Milliarden Euro lagen. Dabei ging es um die Rechte an den nationalen und internationalen Übertragungen von Bundesliga und 2. Liga für 20 Jahre, hieß es.

Bloomberg News hat bereits berichtet, dass unter anderem Advent International, Blackstone, CVC Capital Partners und EQT Interesse gezeigt hatten. Die DFL erhielt außerdem einen Vorschlag von KKR & Co., der aber für zu niedrig erachtet wurde.

Die Liga will den Preis wohl noch auf rund zwei Milliarden Euro hochverhandeln, hieß es weiter. Diese Zahl könnte aber möglicherweise nur erreicht werden, wenn der Vertrag über 25 Jahre lautet. Die Beratungen dauern an, und es ist unklar, ob die Vereine letztendlich einem Verkauf zustimmen werden.
Vertreter der DFL und der Investoren lehnten eine Stellungnahme ab.

St. Pauli geht aus Deckung

Mit dem Zweitligisten FC St. Pauli wagte sich der erste Club aus der Deckung und kritisiert die Versuche der Deutschen Fußball-Liga, Medienrechte an Finanzinvestoren zu verkaufen.
Der Präsident von St. Pauli – einst Journalist und Plattenlabel-Betreiber – befürchtet, dass sich die Bundesliga vor allem darauf konzentriert, die führenden Klubs zu stärken, damit diese in Europa an der Spitze mitspielen können. In der jüngsten Deloitte-Liste der 20 reichsten Klubs sind aus Deutschland nur der FC Bayern München und Borussia Dortmund vertreten.

Der Verkauf der TV-Rechte braucht die Zustimmung von mindestens 24 der 36 Vereine, die derzeit in der ersten und zweiten deutschen Liga spielen. Die erste von mehreren Abstimmungen ist für den 24. Mai angesetzt. (Bloomberg)

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