Tischtennis

Der harte Reifeprozess an der Platte

Die goldene EM-Medaille hängt zu Hause im Wohnzimmer. Jetzt gilt der Fokus von Sofia Polcanova  vor allem Olympia 2024 in Paris.
Die goldene EM-Medaille hängt zu Hause im Wohnzimmer. Jetzt gilt der Fokus von Sofia Polcanova vor allem Olympia 2024 in Paris.DeFodi Images via Getty Images
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Mit EM-Gold hat Sofia Polcanova die Erfolgs-geschichte für Österreichs Tischtennis weiter geschrieben. Für sie war das Karriere-Highlight auch eine mentale Lektion.

Jeder Höhepunkt hält auch eine ganz neue Herausforderung parat: Wie geht es danach weiter? Vergangenen August erfüllte sich Sofia Polcanova ihr großes Ziel. Bei den Tischtennis-Europameisterschaften in München sicherte sie sich im Einzel die ersehnte Goldmedaille, als erst zweite Österreicherin 17 Jahre nach Liu Jia. „Das Highlight meiner Karriere“, sagt die 28-Jährige auch jetzt, neun Monate später. Es folgte ein wilder Mix an Emotionen. Noch in der Halle mischte sich in den persönlichen Jubel ebenso Mitgefühl mit ihrer deutschen Gegnerin Nina Mittelham, die verletzungsbedingt aufgeben hatte müssen. Und schon bald danach stellte sich Polcanova die große Frage. „Ich habe so lange auf dieses Ziel hingearbeitet. Dann habe ich es erreicht und die Luft war draußen, die Spannung weg“, erinnert sie sich. „Die Gedanken im Kopf beginnen zu kreisen, man fragt sich: Und was jetzt?“

Zeit, den Erfolg zu genießen, blieb der regierenden Europameisterin (aktuell in der Weltrangliste als Zwölfte die zweitbeste Europäerin und fünftbeste Nichtchinesin) wenig. „Ein Jahr vor Olympia ist es immer stressig. Es sind so viele Turniere, gefühlt war ich nur unterwegs“, so die Linzerin. Dennoch versuchte sie, sich selbst keinen zusätzlichen Stress zu machen, bewusst in sich zu hören, um auch im Kopf zur Ruhe zu kommen. Einfach sei es trotzdem nicht gewesen, Polcanova spricht offen über ein Motivationsloch fast bis Jahresende.

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