Es gebe viele Gründe, nicht ins Theater zu gehen, sagt Michael Niavarani. Einer davon: Dass es oft „wahnsinnig fad“ und unverständlich sei. Der Privattheatermacher holt gegen subventionierte Großbühnen aus – in einem Gespräch, in dem sich Niavarani, Julia Edtmeier und Sigrid Hauser nicht immer einig sind.
Die Praterbühne von Viktor Gernot wird heuer eingestellt, die Nachfrage sei zu gering. Ihr „Theater im Park“, auch ursprünglich ein Coronaprojekt, wird es weiter geben. Hat Wien nur Platz für eine Mehrsparten-Open-Air-Bühne, Herr Niavarani?
Michael Niavarani: Es kann nur einen geben (lacht). Nein: Es ist für uns alle – vom hochsubventionierten Burgtheater bis hin zum kleinsten Kabarett – traurig, wenn ein Theater zusperrt. Auch wenn wir es als Konkurrenz sehen sollten: Jedes Theater, das zusperrt, betrifft die ganze Szene.
Auch Sie sind Theaterleiterin, Frau Edtmeier. Wie geht es dem Bronski & Grünberg?
Julia Edtmeier: Wirklich ausgezeichnet. Diese Saison ist die allerbeste seit Beginn, es ist irre. Nach Corona hat es plötzlich wieder funktioniert, alle, die früher gekommen sind, sind wieder gekommen – und noch mehr. Auch ich habe andere Häuser nie als Konkurrenz empfunden. Im Gegenteil: Jedes Theater, das gut läuft, animiert mehr Leute, ins Theater zu gehen.