Bitcoin

Kennedys flammende Freiheitsrede: Bitcoin ist nun ein Wahlkampfthema in den USA

Bitcoin Conference 2023 in Miami Beach
Bitcoin Conference 2023 in Miami BeachREUTERS
  • Drucken

Mit Robert F. Kennedy jr. springt ein prominenter Demokrat auf den Bitcoin-Zug auf und macht dem Republikaner Ron DeSantis Konkurrenz.

Bitcoin spaltet die Gemüter in den USA wesentlich stärker als hierzulande. Dort gibt es auf der einen Seite Elizabeth Warren, Senatorin aus Massachusetts. Der Demokratin sind Krypto-Transaktionen zwischen Privaten generell ein Dorn im Auge, weil die Behörden keinen Zugriff haben. Ihrer Meinung nach ermöglicht das Geldwäsche. Auch führt sie regelmäßig den hohen Energieverbrauch gegen Bitcoin ins Treffen. Bitcoin-Befürworter meinen indes, dass gerade der hohe Energieaufwand das Netzwerk so unangreifbar und dezentral macht.

Warren wirft sich dagegen für zentral ausgegebene digitale Notenbankwährungen (CBDCs) ins Zeug. Solche bergen Kritikern zufolge jedoch die Gefahr von staatlicher Überwachung und begünstigen die Einführung von Social-Credit-Systemen wie in China. Einige US-Staaten wie North Carolina oder Florida haben bereits CBDC-Verbote erlassen.

Floridas Gouverneur Ron DeSantis will für die Republikaner in das Rennen um die US-Präsidentschaft einsteigen. „Bidens digitale Zentralbankwährung zielt darauf ab, die staatliche Kontrolle über die Finanzen der Menschen zu erhöhen, und das werden wir nicht zulassen.“ Bitcoin sei Leuten wie Elizabeth Warren so verhasst, weil sie es nicht kontrollieren könnten.

Doch weit gefehlt, wenn man gedacht hat, die Trennlinie laufe hier zwischen Republikanern und Demokraten: Auf der Bitcoin-Konferenz, die dieser Tage in Miami über die Bühne ging, trat ein prominenter Demokrat auf: Robert F. Kennedy jr. („RFK“), Neffe des 1963 ermordeten John F. Kennedy. RFK will für die Demokraten antreten.

„Ich bin ein leidenschaftlicher und lebenslanger Verfechter der bürgerlichen Freiheiten, und Bitcoin ist sowohl Ausübung als auch Garantie dieser Freiheiten“, sagte er. Er sprach sich für das Recht des Einzelnen aus, Bitcoin zu halten, zu benutzen, eine selbstverwaltete Wallet zu haben sowie eine Node zu betreiben, was ihm frenetischen Applaus einbrachte. Energie sollte branchenunabhängig reguliert werden (was ein Mining-Verbot ausschlösse).

Silk-Road-Gründer begnadigen?

Kennedy warnte ebenfalls vor CBDCs und zog auch in Erwägung, Ross Ulbricht zu begnadigen (der Gründer des freien Online-Schwarzmarkts Silk Road, wo auch Drogen und Waffen gehandelt wurden, sitzt derzeit eine lebenslange Haftstrafe ab).
Ist Kennedy tatsächlich ein glühender Bitcoiner oder hofft er nur auf die Stimmen aus der Szene? Wahrscheinlich beides. Bitcoin hat es jedenfalls in den US-Wahlkampf geschafft. Seine Brisanz ist nicht zu leugnen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.