Klassik

Der "junge Dirigent" Daniel Barenboim und die Altherrenrunde

Eine Überraschung am Ende der Salzburger Pfingstfestspiele: Bei der „Hommage Daniel Barenboim“ kehrte der Geehrte aufs Podium zurück.

Er habe da einen jungen Dirigenten entdeckt, behauptete Zubin Mehta nach der Pause: Er überlasse ihm jetzt mal Mozarts „Figaro“-Ouvertüre, vielleicht werde er sich ja bewähren. Und wirklich kam daraufhin Daniel Barenboim unter dem Jubel des Publikums aufs Podium und dirigierte den zweiten Teil des langen Galaabends zu seinen Ehren mit dem Orchestra del Maggio Musicale Fiorentino. Salzburgs Pfingstprinzipalin Cecilia Bartoli hatte den Montag für eine Hommage an Barenboim reserviert; wenige Tage zuvor allerdings war noch die Nachricht gekommen, Barenboims Gesundheitszustand lasse keinen Auftritt zu – und dann das! Jung ist relativ: Mehta (87), Barenboim (80 ½), dazu noch Plácido Domingo (offiziell 82) sowie Sonya Yoncheva („Butterfly“), Rolando Villazón („Eugen Onegin“) und Lang Lang (Beethovens c-Moll-Konzert), vergleichsweise Kinder, ließen die Fan-Herzen höher schlagen.

Den zelebrierten Altherrenfreundschaften zum Trotz wurde es ein Abend der starken Frauen: Martha Argerich (fast 82) glänzte in Schumanns Klavierkonzert und Bartoli sorgte in der Konzertarie KV 505 auch dezent für Tempi und Einsätze, weil Barenboim am Klavier alle Hände voll zu tun hatte. Zugaben, Blumen, Torte, Standing Ovations, feuchte Augen.

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