Einspruch

„Der Stowasser“: Wie ein Lateiner zur Marke wurde

Hinter dem grünen Wörterbuch steht ein Lehrer sprühenden Geists, der aus griechischen Epigrammen oberösterreichische Gstanzln machte.

Der Stowasser“ - auch ich habe im Lateinunterricht das grüne Buch so genannt, in dem wir Vokabeln nachschlugen. Wer dieser Stowasser war, habe ich mich nie gefragt. Zu Unrecht. Denn offenbar war dieser 1854 geborene Österreicher ein bemerkenswerter Mensch.

„Seine Methode war höchst unkonventionell und lief allen pädagogischen Regeln der Zeit schnurstracks zuwider“, beschrieb ihn ein einstiger Schüler. „Besser gesagt: Er hatte keine ,Methode‘, weil er keiner bedurfte; so unmittelbar wirkte er durch seinen sprühenden Geist und sein ungezügeltes Temperament.“ Auch der Philosoph Heinrich Gomperz, der ihn als Privatlehrer hatte, schwärmte: „Sprühend von Geist und Leben, hat er Tausende Schüler und Schülerinnen gelehrt, dass Trockenheit und Pedanterie nicht zu den notwendigen Merkmalen eines Grammatikers gehören.“

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