In seiner ersten Rede als neuer SPÖ-Vorsitzender verknüpft Hans Peter Doskozil sein politisches Schicksal mit einem ersten Platz bei den Nationalratswahlen. Und geht auf das Babler-Lager zu.
Es gibt aus gutem Grund ein Fußball-Metaphern-Verbot für Leitartikel. Aber es ist wirklich schwierig, sich nach dem Linzer SPÖ-Parteitag daran zu halten. Da trifft im großen Finale der Titelverteidiger auf den Außenseiter, das Spiel hat zwei Rede-Hälften à 45 Minuten, bei denen Stadion-Stimmung vor allem beim Herausforderer aufkommt, und oben drauf offenbart Andreas Babler noch sein an Johan Cruyff angelehntes Credo: „Wenn die Sozialdemokratie den Ball hat, schießen die politischen Gegner keine Tore.“
Und auch das Ergebnis ist dann so, wie die wirklich wichtigen Matches letztlich ausgehen. Da setzt sich selten das feurige Newcomer-Team durch, das auf Teufel komm raus stürmt, sondern eher die routinierte Mannschaft, die schon alles gewonnen hat.
So muss man den Sieg von Hans Peter Doskozil mit letztlich deutlichen 53 Prozent über Andreas Babler wohl bewerten.