Marktausblick

Der Absturz der Immobilienaktien

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Leere Büros und hohe Zinsen machen der Branche zu schaffen. Auch in den USA ist die Lage dramatisch, einzelne Aktien haben bis zu 80 Prozent verloren. Mutige Anleger dürfen an einen vorsichtigen Einstieg denken.

New York. Wohl kaum eine Branche bereitet Investoren zurzeit mehr Kopfzerbrechen als der Immobiliensektor. In Schweden steht der Immobilienriese SBB mit dem Rücken zur Wand: Nach einer Herabstufung der Kreditwürdigkeit wurde die Dividende gestrichen, die Aktie hat auf Jahressicht mehr als die Hälfte ihres Wertes verloren. In Deutschland sehen sich die Marktführer Vonovia und LEG Immobilien mit steigenden Schulden konfrontiert, beide Aktien legten in den vergangenen Monaten eine furchterregende Talfahrt hin.

Eines der Hauptprobleme der Industrie, die einen Großteil ihrer Investments fremdfinanziert, sind die steigenden Zinsen – ein weltweites Phänomen. So brach der Stoxx 600 Real Estate Index seit seinem Höchststand von Mitte 2021 um die Hälfte ein. Die US-Bank Citigroup schätzt, dass der Wertverlust bei Gewerbeimmobilien Kreditvereinbarungen verletzen wird und bis zu 200 Milliarden Euro an frischem Kapital erforderlich macht.


Global spiegelt der MSCI World Real Estate Index den Absturz am besten wider. Auf Jahressicht notiert er zweistellig im Minus, seit Anfang 2022, als die Notenbanken begannen, die Zinsen zu erhöhen, ist er um ein Viertel eingebrochen. Dazu trug auch der Verfall der Gewerbeimmobilien in den USA bei. Diese finanzieren sich fast ausschließlich über Real Estate Investment Trusts (REITs). Das sind Gesellschaften, die ihre Investments zu einem großen Teil fremdfinanzieren – ein immer teurer werdendes Unterfangen.

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