Die Notenbank hebt die Inflationsprognose auf vier bis fünf Prozent an. Einige Experten rechnen bereits für Mai mit einer Zinserhöhung. Notenbank-Chef King (Bild) versucht derlei Gerüchte wieder einzufangen.
Die britische Notenbank Bank of England (BoE) macht offenbar einen ersten Schritt in Richtung Erhöhung des Leitzinses: Sie hob am Mittwoch ihre Inflationsprognosen an. Demnach wird die Teuerungsrate bis Mitte des Jahres auf 4 bis 5 Prozent steigen und bis Anfang 2013 auf 1,7 Prozent fallen. Experten sehen darin einen Hinweis auf bevorstehende Zinserhöhungen, zumal die Teuerungsrate bereits jetzt doppelt so hoch ist wie die angestrebte Marke von zwei Prozent.
Einige Experten rechnen bereits für Mai mit einer ersten Zinserhöhung. Wegen der schwachen Konjunktur gehen andere Analysten davon aus, dass die Notenbank erst in der zweiten Jahreshälfte aktiv wird. Eine Zinserhöhung wäre die erste seit Ausbruch der Finanzkrise. Die Notenbank hält den Leitzins aktuell auf dem Rekordtief von 0,5 Prozent, was Kredite billig macht und die Konjunktur anschiebt. Erhöht die Notenbank den Leitzins, macht das auch Kredite für Investitionen und Konsum teurer - die Nachfrage würde fallen und die Teurung zurückgehen. Auf der anderen Seite steht natürlich zu befürchten, dass die Konjunktur sich eintrübt.
Notenbankchef Mervyn King (im Bild) versuchte, Spekulationen über rasche Zinserhöhungen wieder einzufangen. "Die Entscheidung ist noch nicht gefallen und wird auch nicht getroffen bis zu unserer nächsten Beratung oder dem darauffolgenden Treffen - oder auch erst in einigen Quartalen", sagte King.
(Ag.)