Bausparkassen wehren sich gegen Kritik des VKI

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Bausparrenditen liegen höher als die Inflation, sagen Anbieter. Eine hohe Verzinsung ist im nächsten Jahr dennoch kaum möglich. Das Bausparen, führe in vielen Fällen zu realen Verlusten.

Wien/Apa. ] Das Bausparen, die beliebteste Sparform der Österreicher, führe in vielen Fällen zu realen Verlusten, monierte kürzlich der Verein für Konsumenteninformation (VKI). Und das, obwohl es eine staatliche Prämie für die „Bausparer“ gibt. Rechne man die Verträge auf Basis des aktuellen Zinsniveaus durch, würden die Konsumenten bei derzeit abgeschlossenen Verträgen und monatlicher Zahlung von 100 Euro nach sechs Jahren nur eine Nettorendite von 1,3 Prozent (Raiffeisen) bis 1,7 Prozent (Wüstenrot) erhalten, errechnete der VKI laut ORF. Man würde somit wegen der steigenden Inflation einen hohen Kaufkraftverlust erleiden.

Die heimischen Bausparkassen weisen diese Kritik nun zurück. Der Berechnung des VKI liege nur die Mindestverzinsung zugrunde. Berechnungen der Bausparkassen auf Basis der bezahlten Zinsen und Prämien in den vergangenen sechs Jahren würden zeigen, dass die Bausparrendite deutlich über der Inflationsrate gelegen sei, sagt Manfred Url, Vorsitzender des Arbeitsforums österreichischer Bausparkassen.

Eines ist dennoch klar: Die Bausparkassen werden sich in den nächsten zwei Jahren schwertun, den Kunden eine gute Verzinsung zu bieten. Einige Anbieter berechnen die Zinsen für das nächste Jahr, indem sie den Zwölf-Monats-Euribor im November um 1,3Prozentpunkte reduzieren. Wenn der Euribor im November bei 2,5 Prozent steht, wie einige Analysten prognostizieren, beläuft sich die Verzinsung im nächsten Jahr auf nur 1,2Prozent.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.04.2011)

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