Mauthausen Komitee brachte den Fall ins Rollen, nun hat man sich ausgesprochen. Konditor hat Torten kreiert, die mit nationalsozialistischen Symbolen dekoriert waren, etwa mit einem Helm der Deutschen Wehrmacht
Maria enzersdorf/Duö. „Nazibäcker“ – so wurde Manfred Klaschka aus Maria Enzersdorf in den vergangenen Tagen öfter bezeichnet. „Ich bin kein Nazi, und ich bin kein Bäcker. Ich bin Konditor“, sagt Klaschka. Grund für die Auseinandersetzung: Klaschka hat Torten kreiert, die mit nationalsozialistischen Symbolen dekoriert waren, etwa mit einem Helm der Deutschen Wehrmacht und einer zum Hitlergruß ausgestreckten Hand.
Nun hat sich der Konditor dafür entschuldigt. Willi Mernyi, Vorsitzender des Mauthausen Komitees Österreich (MKÖ), habe sich zwecks Aussprache mit Klaschka getroffen, wie das MKÖ in einer Aussendung am Freitag mitteilt. „Ich denke nicht, dass wir es hier mit einem rechtsradikalen Konditor zu tun haben“, so Mernyi. Und Klaschka: „Ich habe mir nichts dabei gedacht, und es waren nicht mehr als die drei Torten. Es tut mir leid, dass es passiert ist.“
Zuvor hat das MKÖ nach einem Hinweis aus der Bevölkerung Anfang April Anzeige erstattet. Klaschka habe daraufhin erboste Anrufe bekommen; auf seiner Homepage ist von „Telefonterror“ und einer „zerreißerischen Medienkampagne“ die Rede. Die Torten haben jedenfalls trotz Entschuldigung Folgen für ihn: Die Staatsanwaltschaft ermittelt.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.04.2011)