Opec uneinig - USA warnen vor Ölmangel

Opec-Länder können sich nicht einigen
Opec-Länder können sich nicht einigen(c) AP (Bela Szandelszky)
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Die zwölf Opec-Länder konnten sich in Wien zu keiner Entscheidung über neue Fördermengen durchringen. In drei Monaten soll es ein Sondertreffen geben.

Das Treffen der Ölminister der Organisation erdölexportierenden Länder (Opec) in Wien ist ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Die Opec hat eine Entscheidung über eine Ausweitung der Öl-Fördermengen vertagt. Es habe keine Einigung gegeben, sagte OPEC-Generalsekretär Abdullah El-Badri laut Reuters nach einem Treffen der Mitglieder am Mittwoch. Iran, Venezuela sowie Algerien hätten es abgelehnt, den Ölhahn weiter aufzudrehen. Der OPEC zufolge könnte in etwa drei Monaten ein Sondertreffen stattfinden. Das nächste planmäßige Treffen steht am 14. und 15. Dezember an. Der Ölpreis zog nach der Mitteilung an.

Das Weiße Haus hat am Mittwoch vor einem unzureichenden Ölangebot gewarnt. "Wir denken, dass wir uns in einer Situation befinden, in der das Ölangebot nicht ausreichend ist, um die Nachfrage zu decken", sagte der Sprecher von US-Präsident Barack Obama, Jay Carney, in Washington. 

Das Hauptthema der Opec-Tagung war die mögliche Erhöhung der Ölfördermenge. Die wachsende Nachfrage nach Erdöl in den aufstrebenden Volkswirtschaften und die Sorge vor einem weltweiten Wirtschaftsabschwung als Folge des gestiegenen Ölpreises setzten die OPEC-Länder unter Druck.

Pro und Contra

Die Mitglieder aus der Golfregion drängten das Kartell zu einer höheren Ölförderung. Vor allem der OPEC-Platzhirsch Saudi-Arabien setzte bereits einen Tag vor dem Treffen ein klares Zeichen und wollte bereits im laufenden Monat mehr als 500.000 Barrel pro Tag zusätzlich in den Markt pumpen. Nach dem Willen der Befürworter höherer Fördermengen, zu denen auch Kuweit, die Vereinigten Arabischen Emirate , Nigeria und Algerien zählen, sollten dafür auf dem Wiener Treffen die Weichen gestellt werden. Experten erwarteten bereits in diesem Jahr eine pro Tag um 300.000 Barrel höhere Nachfrage als bisher geschätzt. Die aktuelle Marke von rund 24,8 Millionen Barrel pro Tag gilt seit Dezember 2008.

Gegen eine Erhöhung der gegenwärtigen Marke von rund 24,8 Millionen Barrel pro Tag, die seit Dezember 2008 gilt, haben sich die beiden südamerikanischen Staaten Venezuela, Iran und Algerien ausgesprochen.

Der amtierende Vorsitzende der Konferenz, der iranische Ölminister Mohammad Aliabadi, betonte das Bemühen der Opec um eine stabile Situation auf dem Ölmarkt. Die sei derzeit gegeben: "Die Welt ist gut mit Öl versorgt", sagte Aliabadi. "Die Voraussetzungen für Marktstabilität sind gegeben".

Die Organisation erdölexportierender Länder hat ihren Sitz in Wien. Die zwölf Mitgliedstaaten fördern etwa 40 Prozent der weltweiten Erdölproduktion und verfügen über drei Viertel der weltweiten Erdölreserven. Nachdem alle Nicht-OPEC-Staaten ihr Fördermaximum überschritten haben, ist zu erwarten, dass der Einfluss der OPEC steigt.

(APA)

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