Dallas holt NBA-Titel: Nowitzkis Traum wird wahr

Nowtzki stemmt die Meisterttrophaee
Nowtzki stemmt die Meisterttrophaee(c) REUTERS (Mike Segar)
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Die Sensation ist perfekt. Die Dallas Mavericks angeführt vom Deutschen Dirk Nowitzki gewinnen die US-amerikanische Basketballmeisterschaft. Sie schlugen Miami Heat in der Finalserie 4:2.

Die Dallas Mavericks sind erstmals in ihrer Klubgeschichte NBA-Champion. Das Team aus Texas gewann am Sonntagabend das sechste Finalspiel der nordamerikanischen Basketball-Profiliga bei den Miami Heat 105:95 und damit die "Best-of-Seven"-Serie 4:2. Mit dem Erfolg nahmen die "Mavs" auch Revanche für die 2:4-Niederlage gegen den selben Gegner im Jahr 2006. Der Deutsche Dirk Nowitzki wurde als wertvollster Spieler der Finals ausgezeichnet.

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Nowitzkis Lebenstraum wird wahr

Dabei hatte Spiel sechs in der American Airlines Arena in Downtown Miami ganz nach dem Geschmack der Heimischen und vor allem auch für den in der Endspielserie zu selten überzeugenden LeBron James begonnen. Der "King" erzielte ohne Fehlwurf neun Punkte zur 14:10-Führung. Die Gastgeber erhöhten sogar auf 20:11, bei Dallas war Nowitzki rasch mit zwei Fouls belastet. Dennoch übernahmen in der Folge die "Mavs" vorerst das Kommando. Hauptverantwortlich zeichneten Jason Terry und DeShawn Stevenson. Ein 29:8-Lauf brachte Dallas 40:28 voran. 23 Punkte waren dabei "von der Bank" gekommen.

Doch Miami konterte in der Folge - auch ohne James - erfolgreich und legte seinerseits einen 16:1-Run aufs Parkett. Damit war die flotte Partie wieder offen. Ein kleiner Disput auf dem Feld zwischen Udonis Haslem (Miami) und Stevenson, in den sich auch Mario Chalmers (Miami) eingemengt hatte, wurde mit technischen Fouls gegen alle drei Spieler geahndet.

Dallas durfte sich in der Folge weiter auf den überragenden Terry verlassen, der zu Ende des zweiten Viertels "on fire" war, zehn Punkte in Folge erzielte und bereits zur Pause bei 19 Zählern hielt. Die Texaner führten 53:51, obwohl Nowitzki bis dahin einen rabenschwarzen Tag hatte. Für den Deutschen standen zur Halbzeit lediglich drei Zähler bei einem Treffer aus zwölf Wurfversuchen zu Buche. Dass gerade das für Miami nicht ungefährlich war, sollte sich nach dem Seitenwechsel bestätigen.

Sieht man vom 56:55 ab, lag die in der Finalserie eigentlich favorisierten Heat-Equipe in der Folge nie mehr in Führung. Daran hatte schließlich auch Nowitzki maßgeblichen Anteil, der 18 seiner 21 Punkte (Trefferquote 9 von 27) nach der Pause verbuchte, davon zehn der letzten 16 der "Mavs". Erfolgreichster Scorer war der überragende Jason Terry mit 27 Zählern. Er war wie Nowitzki vor fünf Jahren im damaligen Verliererteam der Texaner gestanden.

Für Miami wiegt die Final-Niederlage 2011 umso schwerer, als James (21 Punkte im letzten Spiel) und Chris Bosh (19) im vergangenen Sommer verpflichtet worden waren, um den Titel gemeinsam mit Dwyane Wade (17 Zähler) zum zweiten Mal in den Süden Floridas zu holen. James verlor nach 2007 mit den Cleveland Cavaliers (0:4 gegen die San Antonio Spurs) neuerlich eine Endspielserie.

Nowitzki: "Ein bisschen geheult"

Nowitzki, der am kommenden Sonntag 33 wird und ohne Zweifel der beste in der NBA tätige Europäer ist, war nach dem Triumph sofort in der Kabine verschwunden. Er gab zu, "ein bisschen geheult" zu haben, ehe er aufs Parkett zurückkehrte. Im ersten Interview bezeichnete der Deutsche den Titelgewinn mehrmals als "unglaublich" und nicht in Worte zu fassen. Wade, vor fünf Jahren "Finals-MVP", zeigte sich als fairer Verlierer und Gratulant. Nowitzki habe "unglaublich gespielt und aus der Final-Niederlage 2006 gelernt". Er sei ein großartiger Spieler und jetzt auch ein Champion.

In der texanischen Metropole, wo in den vergangenen Wochen Basketball-Euphorie wie nie zuvor geherrscht hatte, verfolgten indes am Sonntagabend allein 18.000 Fans im American Airlines Center die Übertragung der entscheidenden Partie. "The Dallas Morning News" titelte am Montag "Simply Mav-elous" ("einfach fantastisch"). "Dallas Mavericks versetzen Miami Heat in Schockzustand, gewinnen NBA-Titel", hieß dagegen der Aufmacher von "The Miami Herald".

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