Disco: Volksgarten sieht "eins zu eins wie früher" aus

Facelift fuer KultDisco Wiener
Facelift fuer KultDisco WienerAPA
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Das großteils denkmalgeschützte Gebäude hat wieder offen. Um einen Millionenbetrag wurde dem Volksgarten ein altes Gesicht verliehen. Was neu ist, die Banane heißt ab sofort Säulenhalle.

Johann Strauß Sohn persönlich hat dort einst seinen Donauwalzer dirigiert, heute ist es eine Party-Location der Wiener Society: die Diskothek Volksgarten am Burgring. Am Mittwochabend wurde das geschichtsträchtige, großteils denkmalgeschützte Lokal nach zweimonatiger Renovierung der Öffentlichkeit präsentiert und wiedereröffnet.

Bau ist denkmalgeschützt

Der Volksgarten ist eine Disco mit Geschichte, denn bereits Generationen verbrachten dort heiße Partynächte. Er wurde als "Cortisches Cafe" zwischen 1820 und 1823 nach den Entwürfen des Architekten und Hofbaumeisters Peter von Nobile erbaut. Dem Betreiber zufolge soll Johann Strauß Sohn dort den Donauwalzer präsentiert haben. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Lokal stark in Mitleidenschaft gezogen. 1947 übernahm es schließlich Peter Böhm, der Vater des jetzigen Betreibers, und baute es wieder auf. Seit 1974 ist dort eine Diskothek beherbergt, die zunächst "Magic", später "PSI" und dann "Tanzcafe Volksgarten" hieß und seit 2001 unter " Volksgarten Clubdiskothek" firmiert. Der Bau ist größtenteils denkmalgeschützt.

"Eins zu eins wie früher"

Nun wurde das Lokal aufwendig saniert, die drei Räume erhielten teils ein neues, teils ein altes Outfit. Der Wintergarten wurde in seinen ursprünglich Zustand, den er bei seiner Eröffnung in den 1950er-Jahren hatte, zurückversetzt. "Es schaut nun eins zu eins aus wie früher", betonte Böhm Mittwochabend bei einem Presseempfang. Um historischen Glanz zu verleihen, wurden alte Kristallluster aus dem Lager geholt, antike Thonet-Möbel renoviert sowie das Palmenbeet in seine ursprüngliche Form gebracht. Neu ist eine Cocktailbar, die nach dem Architekten des Wintergartens, Oswald Haerdtl, benannt wurde.

"Es war ein Millionenbetrag"

Der älteste Gebäudeteil ist die Cortische Säulenhalle, bekannt als "Banane". Sie wurde komplett saniert und ein Terrazzoboden ausgelegt. Aufgefrischt wurde auch die Optik in der Clubdiskothek. Überdies zieht sich nun eine futuristisch anmutende Lichtinstallation durch das gesamte Lokal. Wie viel Böhm die Umbau- und Renovierungsarbeiten gekostet haben, wollte er nicht verraten - nur so viel: "Es war ein Millionenbetrag."

Alternative Kost in der "Säulenhalle"

Mit der Wiedereröffnung gibt es auch eine Konzeptänderung: Die Säulenhalle, die künftig auch unter diesem Namen und mit eigenem Logo firmiert, wird als eigenständiger Club betrieben. Während es in der Diskothek laut Böhm "eher kommerzieller" zugehen soll, steht in der Säulenhalle alternative Kost - unter anderem in Form von Techno, R'n'B und Soul - auf dem Programm. Das sich direkt neben der Disco befindliche Cafe-Restaurant Volksgarten Pavillon war von den Bauarbeiten nicht betroffen.

Betreiber ist stolz auf seine Gäste

Den zum Empfang geladenen Promis gefiel jedenfalls, was sie sahen: "Es ist eine tolle Location", lobte Soul-Sängerin Doretta Carter. Sie war früher ein regelmäßiger Gast: "Ich war ein Soul-Seduction-Junkie und habe jeden Montag die Nacht durchgetanzt." Auch Ottakringer-Brauerei-Chefin Christiane Wenckheim war "in der Jugend viel und jetzt mit zwei Kindern ein bissl weniger" im Volksgarten und hat dort manch wunderbaren Abend verbracht: "Man hat viele schöne Menschen kennengelernt und viel Bier getrunken." Designerin Niko Fechter kommt noch immer gerne in das Lokal. Sie hat zwar nun ein Kind, aber: "Ich bin stolz drauf, dass ich eine ungebrochene Partylöwin bin", erklärte sie lachend. Die Promis feierten schon immer gerne im Volksgarten, erinnerte sich Betreiber Böhm: So tanzten dort bereits Ella Fitzgerald, Reinhard Fendrich, Udo Jürgens sowie Formel 1-Legende Niki Lauda.

(APA)

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