Wrabetz: "Über den Namen ORFIII verhandle ich nicht"

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Der Generaldirektor des ORF, Alexander Wrabetz, hält im Interview mit der "Presse am Sonntag" den Start zweier ORF-Spartensender für einen "historischen Schritt" und glaubt ganz sicher an den Erfolg von ORF III.

Welche Bedeutung hat ORFIII für den ORF?

Alexander Wrabetz: Sehr große Bedeutung, vor allem programmlich. Mit ORF III werden wir die Medienqualität in diesem Land einen bedeutenden Schritt weiterentwickeln. Wir gewinnen zusätzliche Spielfläche für Information, Kunst und Kultur, und durchaus auch Experimentierfläche, die unsere Hauptprogramme ergänzt. Der ORF launcht nicht alle Tage einen neuen Sender. Mit ORF Sport Plus, das ja auch auf einer eigenen Frequenz senden wird, sind es sogar zwei.

So einen Kultur- und Informationssender macht man ja nicht für die Quote. Aber Geld kostet's wohl auch mehr als es bringt?

Das ist wie gesagt wirklich ein historischer Schritt. Geld bringen wird ORF III nicht, das war immer klar und ist nicht das Ziel.

Noch kann ORF III ja nicht starten, weil die Bundeswettbewerbsbehörde Einspruch gegen den positiven Bescheid der KommAustria erhoben hat. Wie steht's darum?

Ich möchte das Verfahren nicht kommentieren. Nur so viel: „Fürchtet Euch nicht!“ Es handelt sich bei ORF III um ein genuin öffentlich-rechtliches und nicht kommerzielles Programmangebot, das keinem privaten Anbieter Konkurrenz macht. Dies ganz einfach deshalb, weil niemand sonst in Österreich Kultur- und Informationsspartenprogramme betreibt außer dem ORF.

Wird der Name ORF III bleiben, gegen den es ja auch Bedenken der Privatsender gibt?

Über den Namen ORF III verhandle ich nicht!

Unter welchen Bedingungen würden Sie in fünf Jahren sagen, ORF III ist ein Erfolg?

ORF III wird ein Erfolg, da bin ich ganz sicher. Sicher ist auch, dass der Erfolg von ORF III nicht primär an Quoten zu messen sein wird. Der Sender wird uns helfen, die umfangreiche Programmarbeit des ORF in den Bereichen Information und Kultur noch besser zu verwerten und unsere Senderfamilie auf diese Weise gemeinsam mit ORF Sport Plus zu bereichern und abzurunden. Wie alle neuen Angebote wird auch ORF III Zeit brauchen, um sein Publikum zu finden. Diese Zeit werden wir ihm geben. Das kleine aber sehr professionelle Team um Senderchef Peter Schöber hat außerdem auch den ausdrücklichen Auftrag, Dinge auszuprobieren und zu experimentieren. Vieles wird von Anfang an gut laufen, manches länger brauchen, einzelne Dinge werden auch nicht funktionieren. Das gehört zum Fernsehalltag.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.07.2011)

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