ORF III: Ein Schwerpunkt für jeden Tag

Schwerpunkt fuer jeden
Schwerpunkt fuer jeden(c) ORF (Ali Schafler)
  • Drucken

Für den ORF-General ist der ORF III-Start ein "Meilenstein". Das Programm ist fixiert, die Sendelizenz fehlt aber noch. Im Oktober will man starten.

Noch fehlt zwar die Lizenz zum Senden, das Programm des neuen ORF-Spartenkanals für Information und Kultur ist aber bereits fix fertig: Am Montagabend wurden im Radiokulturhaus die inhaltlichen Säulen von ORF III vorgestellt. Jeder Tag steht dabei unter einem bestimmten Thema, erläuterte Programmchef Peter Schöber. Der Montag steht im Zeichen von Dokumentationen, der Dienstag von Kunst und Kultur, Mittwoch widmet sich verstärkt Themen aus Religion und Wissenschaft, der Donnerstag beschäftigt sich mit Europa und der Freitag ist Österreich-Tag (beispielsweise mit heimischen Filmen). Der Samstag dreht sich um Zeitgeschichte und der Sonntag wird mit Oper, Theater und Konzert abgerundet.

"Kultur heute" wird täglich von 20 bis 20.15 Uhr Kulturnachrichten bringen. Moderiert wird die Sendung von Ani Gülgün-Mayr und Peter Fässlacher. Das Gesicht des Senders ist Barbara Rett.

Zusätzliche TV-Informationen wird ORF III über die Vollübertragungen der Sitzungen von Nationalrat und Bundesrat bringen. Außerdem gibt es einen Europa-Schwerpunkt mit der Talksendung "Inside Brüssel", die Brüssel-Korrespondent Raimund Löw allwöchentlich leiten wird.

Für Wrabetz ein "Meilenstein"

ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz sprach von einem "Meilenstein", schließlich habe man zuletzt im Jahr 1970 mit ORF 2 ein neues Vollprogramm gestartet. Dass wegen Einsprüchen der Bundeswettbewerbsbehörde - und in Folge des ORF - gegen den Bescheid der Medienbehörde KommAustria weiterhin nicht gesendet werden darf, quittierte Wrabetz mit einem Seitenhieb auf die Wettbewerbsbehörde und verwies darauf, dass der Gesetzgeber den Kanal vorschreibe.

Auf der einen Seite würden sich die fünf Parlamentsparteien und in Folge "die Republik" für ORF III stark machen, "auf der anderen Seite gibt es eine Bundeswettbewerbsbehörde, die mit ihrem Einspruch den Start schwieriger macht, als notwendig wäre". Wrabetz pochte weiters darauf, dass auch Film eine wichtige Rolle spielen müsse, wenn auch nicht in Form von Hollywood-Blockbustern, sondern etwa bei der Ausstrahlung österreichischer Werke.

"Bühne für Österreich als Kulturnation"

Das Programm werde "nicht unbedingt mehrheitsfähig sein", sagte Schöber, der"viel Freiheit und Experimentierfreude" in Aussicht stellte. Die thematischen Säulen zielen laut dem Senderchef "insbesondere darauf ab, eine Bühne für Österreich als Kunst- und Kulturnation zu bieten."

Über die Auflagen für den Sendestart muss zunächst noch der Bundeskommunikationssenat (BKS) entscheiden, der über die Einsprüche von BWB und ORF zu befinden hat. Im ORF peilt man derzeit einen Sendestart im Oktober an.

DAS SCHEMA

Montag: Doku-Zeit. Zum Start: sechs Teile „Wir Europäer“.

Dienstag: Kultur. „Kulturmontag“ (WH, 20.15h), „Erlesen“, „Kulturwerk“. Neu: „Was schätzen Sie?“ mit Karl Hohenlohe, „Fernsehen wie damals“.

Mittwoch: Religion/Wissenschaft.
„Kreuz & Quer“ (WH, 20.15h), „Treffpunkt Medizin“.

Donnerstag: Europa/Internationales.
„Inside Brüssel“; „Im Brennpunkt“: Reportagen-Schwerpunkt Afrika; „Im Klartext“, „Im Zeitraum“: Philosophiegespräche mit Johannes Kaup.

Freitag: Österreichischer Film. Dazu „Kultur im Gespräch“ mit Barbara Rett und „Theater- und Fernsehlegenden“.

Samstag: Zeitgeschichte, danach:„Kult reloaded“, z. B. Farkas/Waldbrunn, Herr Karl etc.; Unser Österreich: Volkskultur, Kulinarik, Brauchtum am Vorabend.

Sonntag: Erlebnis Bühne. Oper, Konzerte, präsentiert von Barbara Rett.

(APA/Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Medien

ORF III: Über dem Tellerrand

Am Montag präsentiert der ORF den Kultur- und Infokanal. Er ist Präsentierteller für Kultur, Bühne für Demokratie und Experimentierfeld in einem. Peter Schöber, Senderchef von TW1, stellt den neuen Kanal auf.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.