IAEA-Chef in Fukushima: Arbeiten "recht reibungslos"

Fukushima Yukiya Amano
Fukushima Yukiya Amano(c) AP ()
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Yukiya Amano lobte die Arbeiter im havarierten AKW: Ihre Leistung stimme ihn optimistisch. Das japanische Parlament hat 17,8 Milliarden Euro für den Wiederaufbau bereitgestellt.

Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, Yukiya Amano, hat das erste Mal das havarierte Atomkraftwerk Fukushima in Japan besucht. Er hat Soldaten und Arbeiter in dem von der Firma Tepco betriebenen AKW getroffen und die Arbeiten an der zerstörten Anlage als "recht reibungslos" beschrieben. Der Besuch stimme ihn optimistisch, sagte er nach Angaben der Nachrichtenagentur Kyodo.

In mehreren Reaktoren war es zu einer Kernschmelze gekommen, die Region wurde radioaktiv verstrahlt. Die Kühlsysteme in den Reaktorblöcken wurden wieder hergestellt, teilte TEPCO vergangene Woche mit. Bis Jänner will der Betreiber die gesamte Anlage stabilisieren.

Während seiner einwöchigen Visite wird der IAEA-Chef auch mit Ministerpräsident Naoto Kan zusammentreffen. Dieser hatte vor knapp zwei Wochen angekündigt, sein Land wolle "systematisch und in Etappen" aus der Atomkraft aussteigen. Ein Regierungssprecher hatte Kans Aussagen tags darauf jedoch relativiert und klargestellt, eine Gesellschaft ohne Atomkraft sei in Japan lediglich eine "Hoffnung für die ferne Zukunft".

17,8 Milliarden Euro für Wiederaufbau

Am Montag hat das japanische Parlament ein Hilfsprogramm über zwei Billionen Yen (17,8 Milliarden Euro) verabschiedet. Finanziert werden sollen die Ausgaben nach Angaben aus Regierungskreisen unter anderem durch Einsparungen und die Emission von Wiederaufbau-Anleihen mit einer fünfjährigen Laufzeit.

Die Gelder sollen Opfern, deren Häuser zerstört wurden, und Lokalbehörden im Katastrophengebiet zugutekommen. Auch Hilfe für den finanziell angeschlagenen Betreiber Tepcoist vorgesehen. Er entschädigt die Bewohner der Krisenregion für die Verstrahlung. Das Unternehmen muss auch die nächsten 30 Jahre für Gesundheitschecks zahlen. Mehr als 15.600 Menschen verloren bei der Katastrophe am 11. März ihr Leben, mehr als 4800 werden immer noch vermisst.

(Ag. )

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