Von 20. Oktober bis 2. November werden beim Wiener Filmfestival unter anderem neue Filme von Aki Kaurismäki und Lars von Trier gezeigt.
Am Freitag präsentierte Festivaldirektor Hans Hurch am Wiener Badeschiff die ersten Highlights der 49. Viennale, die von 20. Oktober bis 2. November stattfindet. Dazu zählen ein Tribut an Harry Belafonte, der im Rahmen des Festivals auch nach Wien kommt, eine Retrospektive zu Ehren von Chantal Akerman und der halbe Wettbewerb aus Cannes. Insgesamt werden 130 Spielfilme sowie Dokumentationen und Kurzfilme zu sehen sein.
Kafka-Zeichnung dient als Plakatsujet
Als Plakatsujet dient in diesem Jahr übrigens eine Zeichnung von Franz Kafka. "Es gibt keine unmittelbare Beziehung zwischen Kafka und dem Festival", gab Hurch zu. Das ungewöhnliche Motiv einer zierlichen Tänzerin wird die Viennale als eine Art Schutzheilige begleiten.
Tribute an Belafonte, Akerman und Thomas
Gleich am ersten Wochenende wird der Stargast, Sänger und Schauspieler Harry Belafonte, erwartet. Er hat laut Hurch als "großer Charakterdarsteller" für Regisseure wie Otto Preminger, Robert Altman oder Sidney Poitier auch "einen wesentlichen Teil für das Kino beigetragen". Der 1927 in New York geborene Belafonte machte seit den 40er Jahren nicht nur als Sänger Karriere, sondern spielte auch in einer Reihe von Filmen mit.
Chantal Akerman wird die Retrospektive im Filmmuseum gewidmet. Dabei wird auch der jüngste Film der französischen Regisseurin "La folie Almayer" zu sehen sein. Mit einem weiteren Tribute wird der englische Produzent Jeremy Thomas gewürdigt, der als unabhängiger Produzent für an die 60 Autoren- und kommerzielle Filme verantwortlich ist - "sie können ihn, wie man so schön sagt, googeln", fügte Hurch humorvoll hinzu.
Programm: Moretti, Kaurismäki, Von Trier
Einige im Wettbewerb von Cannes vertretene Filme wie Aki Kaurismäkis "Le Havre", Lars von Triers "Melancholia" und Nanni Morettis "Habemus Papam" werden auch in Wien präsentiert. Aus dem Programm der Berlinale werden Filme von Ulrich Köhler und Miranda July vertreten sein.
Bei den Dokumentationen befinden sich mit Ruth Beckermanns "American Passages", Lotte Schreibers "Tlatelolco" und Joerg Burgers "Way of Passion" drei österreichische Beiträge im Programm. Mit Werner Herzog und Thomas Heise finden sich neue Filme von erfahrenen Dokumentaristen, mit "Palazzo delle Aquile" und "Tahrir, Liberation Square" zwei politische Projekte von Stefano Savona. Specials sind der Filmemacherin Lee Anne Schmidt und dem Kunstfilm gewidmet.
Etwa drei Viertel des diesjährigen "Viennale"-Programms steht bereits fest. Das komplette Programm wird am 11. Oktober online gehen. Der Vorverkauf für die Viennale beginnt am 15. Oktober.
(APA)