BZÖ: Ein Quereinsteiger, an der Parteipolitik gescheitert

(c) Clemens Fabry
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Christian Ebner tritt als Generalsekretär zurück. Als Quereinsteiger sei es nicht einfach gewesen. Geschäftsführender BZÖ-Chef von Niederösterreich wird Ebner bleiben. Markus Fauland übernimmt nun dessen Agenden.

Wien. Worüber „Die Presse am Sonntag“ bereits berichtete, ist nun eingetreten: Christian Ebner ist nicht mehr Generalsekretär des BZÖ. Seiner Ablöse ist er durch seinen Rücktritt zuvorgekommen. „Wenn die Widerstände größer werden, dann wird auch der Job immer schwieriger“, sagt Ebner. Als Quereinsteiger sei es nicht einfach gewesen: „Politik ist anders. Und Parteipolitik ist noch einmal ganz anders.“ Und der Posten des Generalsekretärs sei der „parteipolitischste“ von allen. Geschäftsführender BZÖ-Chef von Niederösterreich wird Ebner bleiben. Hauptberuflich will der ehemalige Unternehmensberater „wieder in die Wirtschaft gehen“.

Ebner, zuvor als eifriger Leserbriefschreiber bekannt, war von BZÖ-Chef Josef Bucher 2010 als Generalsekretär präsentiert worden. Er machte sich zwar fortan mit Gastkommentaren oder in Interviews – vor allem zu Wirtschaftsthemen – einen Namen, mit seiner Tätigkeit war man im BZÖ dennoch unzufrieden. Denn als Generalsekretär müsse man auch eine Speerspitze der Partei sein und den Chef bei Auftritten entlasten. Vor allem die TV-Auftritte des Wirtschaftsliberalen waren nicht wirklich geglückt.

Ebners Agenden übernimmt Markus Fauland, der BZÖ-Bündniskoordinator (eine Art Bundesgeschäftsführer). Fauland war schon bisher in der BZÖ-Hierarchie die Nummer zwei hinter Obmann Bucher. Fauland wird neben seinen organisatorischen Aufgaben nun eben auch noch die medialen übernehmen. Der Generalsekretärsposten an sich wird nicht nachbesetzt.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.09.2011)

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