Das BZÖ hat ein Problem – und das trägt nicht den Namen Ebner oder Lugar.
Der eine, ein zwar kluger Kopf, aber anscheinend ungeeignet für die Erfüllung der ihm zugedachten Aufgabe. Zum Generalsekretär, von der Job Description her eine Art parteipolitischer Kettenhund mit organisatorischen und kampfrhetorischen Fähigkeiten, muss man schon auch geboren sein. Der andere, ein (zu) ehrgeiziger Einzelkämpfer, der sich der neuen Linie nicht unterordnen wollte, ohne selbst etwas davon zu haben.
Die Rede ist von Christian Ebner, dem Ex-Generalsekretär des BZÖ, der seiner Ablöse durch seinen Rücktritt zuvorgekommen ist und von Robert Lugar, dem nunmehr ehemaligen Nationalratsabgeordneten des BZÖ. Die beiden sind zwar Teil des orangen Problems, aber sie sind nicht grundsätzlich das Problem.
Das Problem des BZÖ sind die Haider-Altlasten – zumal auch die Distanzierung vom Erfinder stets nur halbherzig, wenn überhaupt erfolgt. Es sind Hypotheken in personeller – mit Christian Ebner geht einer der wenigen echten Wirtschaftsliberalen – und in ideologischer Hinsicht.
Die Partei, auch ihr Chef Josef Bucher, kann sich letztlich zu keinem wirklich liberalen Kurs durchringen. Und so sieht das Weltbild dann auch aus: Die Hacklerregelung, zumindest für Nichtbeamte, ist gut. Banken, Spekulanten, ja das Großkapital an sich, sind böse. Und ganz schlecht ist das Streichen von AUA-Flügen nach Klagenfurt.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.09.2011)