Der Star-Investor George Soros fordert "radikale Maßnahmen" wie ein "europäisches Finanzministerium".
Star-Investor George Soros sieht die Euro-Zone vor einem jahrelangen wirtschaftlichen Niedergang. "Der Druck zum Defizitabbau wird die Euro-Zone in eine anhaltende Rezession stürzen", schrieb der US-Milliardär und Hedge-Fond-Manager in einem am Donnerstag veröffentlichten Gastbeitrag für das Magazin "New York Review of Books" und Reuters.com. "Das wird unkalkulierbare politische Folgen haben." Eine Große Depression könne nur dann verhindert werden, wenn sich die Politik zu radikalen Maßnahmen entschließe. Dazu gehöre ein europäisches Finanzministerium, das Steuern eintreiben und Schulden aufnehmen könne.
Vor allem in Deutschland werde das zu Kontroversen führen. "Die deutsche Öffentlichkeit glaubt immer noch, die Wahl zwischen einer Unterstützung und der Aufgabe des Euro zu haben", schrieb Soros. "Das ist ein Fehler." Vermögen und Schulden im Finanzsystem seien so miteinander verwoben, dass ein Scheitern des Euro zu einer Kernschmelze führen würde, die für die Politik nicht mehr beherrschbar sei. "Je länger es dauert, bis die deutsche Öffentlichkeit das realisiert, desto größer wird der Preis, den sie und der Rest der Welt dafür bezahlen muss", schrieb Soros.
(APA)