Deutsche Börsenprofis schätzen die Zukunft schlecht ein. Die Schuldenkrise und die Angst vor einer weltweiter Konjunkturabkühlung sind dafür ursächlich.
Anleger und Analysten schätzen die Aussichten für die deutsche Wirtschaft so schlecht ein wie seit fast drei Index, der die Konjunkturerwartungen widerspiegelt, fiel im September um 5,7 Punkte auf minus 43,3 Punkte. "Ein noch niedrigerer Wert wurde zuletzt im Dezember 2008 verzeichnet", teilte das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) zu seiner Umfrage von rund 300 Börsenexperten mit.
Von Reuters befragte Analysten hatten sogar einen Rückgang auf minus 45,0 Punkte erwartet. Auch die Lage wird nicht mehr so rosig eingeschätzt: Dieser Index fiel um 9,9 auf 43,6 Zähler.
Verunsicherung bei Analysten und Anlegern
Die Schuldenkrise in Europa sowie die Angst vor einer weiteren Abschwächung der Weltkonjunktur hätten die Börsenprofis verunsichert, hieß es. "Die künftige Konjunkturentwicklung ist von hoher Unsicherheit geprägt, die die Stimmung von Investoren und Konsumenten nach Ansicht der Finanzmarktexperten eintrübt", sagte ZEW-Präsident Wolfgang Franz.
Für das Gesamtjahr halten die meisten Institute noch ein Wachstum von knapp drei Prozent für möglich. Das Kieler IfW und das IWH Halle erwarten für 2012 nur noch ein Plus von 0,8 Prozent, weil die Schuldenkrise in Europa und die schlappe US-Konjunktur die Nachfrage nach deutschen Waren dämpfen dürften.
(APA)