Iris Porsche: Die Luxus-Firmenchefin

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Für Hotelbesitzerin Iris Porsche ist die Debatte um die Reichensteuer "unfair". Trotz ihrer Ablehnung für eine höhere Besteuerung großer Vermögen, sieht sie eine gesellschaftliche Verantwortung reicher Menschen.

Blond, mit einem deutlich älteren Mann verheiratet und reich – Iris Porsche erfüllt viele Klischees, und sie kennt die Vorurteile, die damit verbunden sind. Auch jene, die sich auf den Namen und das Vermögen der Familie beziehen. Reiche als Feindbild? Das sei ihr wohl bekannt: „Oft heißt es: Die können es sich ja leisten. Aber von nichts kommt nichts. Und in der Familie Porsche wurde ja auch von Generation zu Generation alles aufgebaut.“
Und so hält sich ihre Begeisterung für eine höhere Besteuerung von Vermögen „sehr in Grenzen“. Die laufende Debatte um eine Reichensteuer betrachtet sie als „unfair“: „Es ist bei uns, die wir größere Vermögen haben, nicht anders als beim ,kleinen Mann'. Man schafft etwas und spart, und dann wird man dafür zur Kasse gebeten.“ Das frustriere und nehme die Motivation zum Sparen. Und das Geld, sagt Porsche, sei ja ohnehin schon versteuert worden. Ihr sei es, bevor sie vor mehr als 20 Jahren in die Autobauer-Dynastie eingeheiratet hat, nicht viel anders gegangen als jetzt. Die gelernte Industriekauffrau aus Zell am See traf 1990 bei einer Weihnachtsfeier im elterlichen Gastronomiebetrieb ihren heutigen Ehemann Gerhard, einen Enkel des Firmengründers Ferdinand Porsche und Sohn von 911-Konstrukteur Ferry Porsche. Zum fünfzehnten Hochzeitstag machte Gerhard Porsche, mittlerweile Landwirt, seiner zweiten Frau ein besonderes Geschenk: Er kaufte einen alten Gasthof im Zentrum von Mondsee, den Iris Porsche nach ihren Vorstellungen zum exklusiven „Hide-away“ umbauen ließ – zu einem kleinen Hotel für die gehobene Klientel.
Der klingende Name (das Hotel heißt wie seine Besitzerin) hat dabei sicher nicht geschadet. Aber auch objektive Kriterien sprechen für ihren Betrieb: Das Hotel trägt mittlerweile fünf Sterne und eine Gault Millau-Haube. Zuvor hatte sich Iris Porsche zur Kosmetikerin und Fußpflegerin ausbilden lassen und in der Nähe von Salzburg ein nicht weniger exklusives „Beauty & Day Spa“ eröffnet. Das betreibt sie nach wie vor. Natürlich nicht, weil sie Geld verdienen muss, aber weil es „Freude macht“. Das reine Jet-Set-Leben sei ihres nicht, sagte sie einmal, auch wenn Iris Porsche immer wieder in Society-Spalten auftaucht.

Keine fliegenden Brathähnchen.
„Viele meinen, man legt die Hände in den Schoß und tut nichts, weil bei uns ja die gebratenen Hähnchen durch die Gegend fliegen. Aber so ist es nicht.“
Und trotz ihrer Ablehnung für eine höhere Besteuerung großer Vermögen, sieht Iris Porsche eine gesellschaftliche Verantwortung reicher Menschen: „Vermögen  ist auch eine Verpflichtung zum sozialen Engagement. Wir fördern zum Beispiel in Anif den Behinderten-Reitsport. Und mir liegen auch Tiere sehr am Herzen.“ Auch, wenn sie das nicht an die große Glocke hängen will. Wichtiger sei, dass man in der Region, in Salzburg und in Mondsee sieht, „was mit unserem Geld passiert“.

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