Schönborn fordert Schutz der Kopten von Ägypten

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Kopten Aegypten Schoenborn(c) REUTERS (Heinz-peter Bader)
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Bei einer Demo in Wien protestierten der Kardinal und der koptische Bischof Anba Gabriel gegen das brutale Vorgehen der Armee gegen die ägyptischen Christen. Vor zwei Wochen sind in Kairo 27 Kopten gestorben.

Der Erzbischof von Wien, Kardinal Christoph Schönborn, und der koptisch-orthodoxe Bischof Anba Gabriel haben am Freitag in Wien das Vorgehen der ägyptischen Armee gegen koptische Christen am 9. Oktober dieses Jahres scharf verurteilt. Die Vorfälle müssten lückenlos aufgeklärt werden, betonten die beiden Bischöfe nach einem Solidaritätsumzug von der Oper zum Stephansdom in Wien. Rund 2500 Personen nahmen an der Schlussveranstaltung teil.

Notwendig sei die Freilassung der festgenommenen schuldlosen Kopten, die Verurteilung der wahren Schuldigen und eine Entschuldigung des Militärrates bei den Kopten wegen des brutalen Vorgehens der Armee am 9. Oktober und wegen der nachfolgenden Desinformationskampagne, forderten die beiden Würdenträger laut Kathpress. "Wir verlangen den Schutz von Kirchen und Christen, volle Gleichberechtigung von Christen und Muslimen im neuen Ägypten und die langersehnte Gerechtigkeit für alle", erklärten Kardinal Schönborn und Bischof Gabriel. Alle Menschen, die sich dem Grundprinzip der Religionsfreiheit verpflichtet fühlen, sollten sich mit den koptischen Christen solidarisch zeigen.

27 tote Kopten bei Demo

Am 9. Oktober 2011 war ein friedlicher Demonstrationszug koptisch-orthodoxer Christen in Kairo von Soldaten attackiert worden. Die Kopten, die auf ihre missliche Lage im neuen Ägypten aufmerksam machen wollten, zogen friedlich und unbewaffnet vom Bezirk Shobra zum Maspero-Platz in Kairo. An diesem Platz steht auch das Gebäude der staatlichen Nachrichtenagentur Mena.

Die Menschen wurden auf ihrem Weg von einer Gruppe vermutlich angeheuerter Schläger mit Steinen und anderen Utensilien attackiert. In Maspero selbst wurden die Demonstrationsteilnehmer, darunter auch Kinder, Frauen und Gebrechliche, von Soldaten angegriffen. Insgesamt kamen 27 Kopten ums Leben. Die Zahl der Verletzten bewegt sich im dreistelligen Bereich.

(APA)

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