Formel 1: Weltmeister Vettel siegt auch in Indien

Formel Weltmeister Vettel siegt
Formel Weltmeister Vettel siegt(c) AP (Luca Bruno)
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Der schon als Saison-Sieger feststehende Deutsche hat auch den Großen Preis von Indien gewonnen. Platz zwei und drei gingen an Jensen Button und Fernando Alonso.

[DELHI] Formel-1-Rennen laufen weltweit nach dem gleichen Ritual ab. Erst drängeln sich Dutzende, mitunter betuchte Autogrammjäger, in der Boxenstraße um ihre Idole, oder es werden Prominente und VIP-Gäste mit Fotoanfragen belagert. Natürlich dürfen auch die Grid-Girls nicht fehlen, und gewiss laufen die Digitalkameras heiß, wenn diese antanzen.

Dieses Schauspiel wiederholte sich auch beim GP in Delhi auf dem Buddh International Circuit. Und diesen Augenblick nützte ein gern gesehener Gast, um sich an den Fotografen unbehelligt vorbeizuschummeln: Rowan Atkinson, bekannt als „Mr. Bean“ oder „Johnny English“. Sein Auftritt und seine Grimassen sollten aber letztlich auch die einzigen Highlights der Indien-Premiere bleiben. Denn auf der Rennstrecke blieb alles wie gehabt. Sebastian Vettel fuhr allen abermals von der Poleposition aus davon. Hinter ihm mussten Jenson Button (McLaren) und Fernando Alonso (Ferrari) mit den ersten Verliererplätzen vorliebnehmen.

An Red Bull führt in dieser Saison eben kein Weg vorbei. Das musste auch der enttäuschte Atkinson einsehen, der ein eingefleischter McLaren-Fan ist. Kaum war das Rennen vorbei, war auch Atkinson verschwunden. Wenigstens ersparte er sich damit den Stau auf dem Weg nach Delhi.
Für Vettel war dieser Grand Prix jedoch ein weiteres Highlight in seiner Karriere. Nun hält der 24-jährige Doppelweltmeister bei 13 Poles in einer Saison, und nur noch eine weitere fehlt ihm auf den Rekord von Nigel Mansell aus der Saison 1992. Auch fehlen ihm mit dem elften Saisonsieg nur noch zwei auf die Rekordmarke von Michael Schumacher (2004). Dafür müsste Sebastian Vettel aber auch bei den beiden letzten Rennen der Saison in Abu Dhabi und São Paulo gewinnen.

Pferdestärken im Familiengen

Im Rahmenprogramm jedes Formel-1-GP laufen diverse Nachwuchsserien ab. So auch in Delhi, als die JK-Racing-Asia-Serie ihre Runden drehte. An sich nichts Aufregendes – schließlich sind die Motoren nicht laut genug –, wäre da nicht plötzlich die österreichische Bundeshymne ertönt. Der 16-jährige Tiroler Lucas Auer feierte einen ungefährdeten Sieg, und nicht nur deshalb gilt er als einzige rot-weiß-rote PS-Aktie mit positiven Kursprognosen.

Auer ist der Neffe von Gerhard Berger, und wer weiß, vielleicht schafft ja der Teenager irgendwann den Sprung in die große Formel 1. Sieben Siege und 14 Podiumsplätze aus 16 Rennen sprechen zumindest eine klare Sprache. Nächstes Jahr wird er in der deutschen Formel-3 fahren, zur Einstimmung.
Lucas Auer wäre der erste Österreicher in der Königsklasse nach Christian Klien, der 2010 in Abu Dhabi für das HRT-Team seinen letzten GP bestritten hat.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.10.2011)

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