Hunderttausende werden zu dem "Protest für die Demokratie" gegen Italiens Premier Berlusconi am Samstag erwartet. Auch Sarkozy-Herausforderer Francois Hollande und SPD-Chef Sigmar Gabriel wollen anreisen.
Die italienische Regierung von Ministerpräsident Silvio Berlusconi gerät verstärkt ins Wanken. Nicht nmur parteiintern kehren dem Premier immer mehr den Rücken, nun setzte auch die Opposition einen Schritt gegen Berlusconi. Sie rief am Freitag die Italiener zur massiven Beteiligung an einer am Samstag in
Rom geplanten Großkundgebung gegen das Kabinett auf. "Fest für die Demokratie" heißt die von der oppositionellen Demokratischen Partei (PD) ins Leben gerufene Demonstration, an der laut den Organisatoren hunderttausende Menschen teilnehmen sollen.
Insgesamt stehen 14 Sonderzüge, zwei Schiffe und über 700 Busse bereit, um die Demonstranten aus ganz Italien zur Protestkundgebung in Rom zu führen. Die Kundgebung auf dem Platz vor der Lateranbasilika wird am Samstagnachmittag von Italiens Oppositionschef Pierluigi Bersani angeführt. Erwartet werden auch der sozialistische Herausforderer von Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy, Francois Hollande, und SPD-Chef Sigmar Gabriel. Weiters soll die Massendemonstration live im Fernsehen übertragen werden.
Opposition: "Neubeginn Italiens"
"Unser Ziel ist, all jene Italiener zu vereinen, denen die Zukunft des Landes am Herzen liegt und die gemeinsam am demokratischen, sozialen und wirtschaftlichen Neubeginn Italiens mitwirken wollen. Die Italiener sind ein großes Volk. Wir haben die Ressourcen, um wieder die Würde zurückgewinnen, die wir verdienen", betonte Oppositionschef Pierluigi Bersani am Freitag.
Schärfste Sicherheitsvorkehrungen sind geplant, um einen friedlichen Verlauf der Demonstration zu garantieren. Bei einer Großdemonstration gegen die Macht der Finanzmärkte und gegen die Sparpolitik der Regierung Berlusconi war es vor drei Wochen zu gewaltsamen Ausschreitungen gekommen. Anarchistengruppen hatten Bankfilialen, Geschäfte sowie die Sicherheitskräfte angegriffen und Autos in Brand gesetzt. Dabei waren Schäden in Millionenhöhe entstanden.
(APA/Red.)