Die beiden Unternehmen hoffen auf positive Signale von der EU am Mittwoch. Die EU-Kommission kündigt eine Entscheidung in den ersetn Wochen 2012 an.
Die Deutsche Börse und die New Yorker Nyse wollen die Bedenken der EU-Wettbewerbshüter gegen die geplante Mega-Fusion durch ein weiteres Angebot ausräumen. "Zusätzlich zu den eingereichten Zugeständnissen haben beide Unternehmen sich verpflichtet, die veröffentlichten Standard-Gebühren für europäische Derivate-Kontrakte drei Jahre lang konstant zu halten", teilte die Deutsche Börse am Dienstagabend mit. Diese Offerte hätten die Börsenbetreiber EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia in einem Brief übermittelt.
Die Börsen haben Insidern zufolge damit alles auf den Tisch gelegt, was sie bereit sind, anzubieten. "Die letzte Offerte ist sozusagen eine Garnitur der bisherigen Zugeständnisse", sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person. Beide Unternehmen hatten bereits im November angeboten, überlappende Derivate-Geschäfte in Europa zu verkaufen. In der vergangenen Woche legten sie nach und erklärten sich Unternehmenskreisen zufolge bereit, auch das europäische Geschäft mit Derivaten auf Einzelaktien der in London beheimateten Liffe abzugeben.
Erste Gespräche noch vor Weihnachten
Neue Signale von der EU-Kommission erhoffen sich die Börsenbetreiber schon am Mittwoch. Dann werden die Unternehmen in Brüssel erneut mit den Wettbewerbshütern zusammenkommen, um über die jüngsten Angebote zu diskutieren, wie zwei mit dem Vorgang vertraute Personen Reuters sagten. Bei diesem sogenannten "state of play meeting" wird die EU mit den Börsen zunächst das Ergebnis des Markt-Tests besprechen, bei dem sie die Meinung von Konkurrenten wie LSE und Nasdaq, Kunden und anderen Beteiligten zu der Fusion eingeholt hat.
Mit dem Treffen in Brüssel gehen die Fusionsverhandlungen nach rund zehn Monaten auf die Zielgerade. "Zu gegebener Zeit - das heißt Ende Januar oder Anfang Februar - werden wir unsere Position festlegen", sagte Almunia am Dienstag in Brüssel. Er wollte sich nicht zu den angebotenen Zugeständnissen äußern und ließ auch nicht erkennen, wie die Kommission nach den monatelangen Verhandlungen zu der Börsen-Fusion steht. Im Anschluss an die EU-Wettbewerbshüter, die spätestens bis 9. Februar entscheiden wollen, müsste auch noch das hessische Wirtschaftsministerium als Börsenaufsicht grünes Licht geben.
Innerhalb der Unternehmen ist die Fusions-Euphorie angesichts der zähen Verhandlungen inzwischen ohnehin verflogen. Die Chance, dass der Zusammenschluss zum weltgrößten Börsenbetreiber am Ende gelingt, beziffern viele Manager derzeit lediglich noch mit 50 zu 50.
(APA)