Es ist nicht des Teufels, Alternativen zum Kirchenbeitrag zu überlegen. Sie dürfen aber keine Strafsteuern sein.
Als Weltmeister im Wettpflügen wäre er außerhalb von Oberösterreich jetzt nicht annähernd so bekannt. Max Hiegelsberger heißt der Mann, der als Landesbauernbundchef für ein paar Tage weltberühmt in Österreich ist. Andere mögen sich täglich über Vermögensteuern den Kopf zerbrechen, Hiegelsberger will jene, die aus der Kirche ausgetreten sind, „Kirchensteuerflüchtlinge“, für die Erhaltung kirchlicher Sehenswürdigkeiten zur Kasse bitten. Nein, es nicht absurd, über Alternativen zum jetzigen System des Kirchenbeitrags in Form eines allgemeinen Kulturbeitrags für Sozialprojekte oder zum Erhalt von Sehenswürdigkeiten nachzudenken. Am Ende könnte der mündige Bürger vielleicht gar selbst entscheiden, ob diese Abgabe für Kirchen- oder sonstige karitative Zwecke gewidmet sein soll. Aber die Diskussion mit einer Art Strafsteuer für Ausgetretene aus der Kirche zu beginnen, ist sicher das Gegenteil von bauernschlau.
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.01.2012)