Athen: Verhandlungen mit privaten Gläubigern ziehen sich

Die Verhandlungen der Griechen mit den privaten Gläubigern verzögern sich
Die Verhandlungen der Griechen mit den privaten Gläubigern verzögern sich(c) EPA (Orestis Panagiotou)
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Ministerpräsident Papademos zeigt sich zuversichtlich über die Fortsetzung der Gespräche. Andere Teilnehmer zeigen sich weniger optimistisch.

Der griechische Ministerpräsident Lukas Papademos hat sich zuversichtlich geäußert, dass die unterbrochenen Gespräche über die Beteiligung privater Gläubiger am zweiten Rettungspaket in den nächsten zwei bis drei Wochen abgeschlossen werden können. "Es gibt eine kleine Gesprächspause. Aber ich vertraue darauf, dass sie fortgesetzt werden und wir zu einem beiderseitig akzeptablen Zeitpunkt eine Einigung erzielen werden", sagte Papademos am Montag. Die Verhandlungen der griechischen Regierung mit dem Internationalen Bankenverband IIF waren am Freitag unterbrochen worden. Sie werden vermutlich am Mittwoch fortgesetzt.

Die Beteiligung der privaten Investoren ist eine Bedingung für das ursprünglich auf 130 Milliarden Euro veranschlagte zweite Rettungspaket von EU und Internationalem Währungsfonds(IWF). Die Investoren sollen dem Mittelmeerstaat über einen Anleihetausch 50 Prozent der Schulden erlassen - das entspricht rund 100 Mrd. Euro. Dies würde aber nur funktionieren, wenn die ursprünglich geplante Beteiligungsquote von 90 Prozent erreicht wird.

Beteiligte an den Verhandlungen erklärten vorige Woche, die Banken könnten per Gesetz zu einem erheblichen Forderungsverzicht gezwungen werden. Ein Verhandlungsteilnehmer erklärte, die Unterhändler seien inzwischen allgemein weniger optimistisch, was die Chancen auf eine Einigung angehe. Bei einem Scheitern drohen nach Einschätzung der Regierung in Athen katastrophale Folgen für Griechenland und Europa.

(APA/Ag.)

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