Anschlagsversuch in Thailand: "Mörderteam aus Iran"?

(c) Reuters (Kerek Wongsa)
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In Bangkok wurde offenbar ein Anschlag auf den israelischen Botschafter verhindert. Der Iran bestreitet jede Verwicklung in die Vorfälle.

Die Explosionen in Bangkok vom Dienstag waren nach Angaben des thailändischen Geheimdiensts Teil eines fehlgeschlagenen Versuchs von Anschlägen auf israelische Diplomaten. "Sie wollten einen Sprengsatz an ein Diplomatenfahrzeug heften", sagte ein hochrangiger Geheimdienstmitarbeiter am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Bei den Explosionen wurde ein Mann, der einen iranischen Pass bei sich trug, an den Beinen schwer verletzt.

Ein weiterer Iraner wurde am Flughafen festgenommen. Der 42-Jährige sei am Dienstagabend am Flughafen der thailändischen Hauptstadt gefasst worden, als er an Bord eines Flugzeugs nach Kuala Lumpur gehen wollte, teilten die Behörden mit. Ein Dritter flüchtete nach Angaben der Polizei Richtung Malaysia, nach ihm wird gefahndet.

Nur einen Tag nach dem Anschlag auf israelische Botschaftsangehörige in Delhi und einem gescheiterten Attentat in Georgien sind damit offenbar die Vorbereitungen für einen weiteren Anschlag schiefgelaufen.

Ein iranisches "Mörderteam"?

"Dieses Team von drei Iranern ist ein Mörderteam und seine Zielscheibe sind israelische Diplomaten, der Botschafter eingeschlossen", sagte der Geheimdienstmitarbeiter, der nicht namentlich genannt werden wollte. Am Montag war ein Anschlag mit einem Sprengsatz, der an einem Auto befestigt wurde, auf eine israelische Diplomatin in Neu Delhi verübt worden, ein ähnlicher Anschlagsversuch in Georgien scheiterte. Der Iran bestritt jede Verwicklung in die Vorfälle.

Die Hintergründe sind noch unklar. Wie Verteidigungsminister Sukhumpol Suwannathat mitteilte, handelte es sich bei den Explosionen nicht um "terroristische Taten". Weitere Angaben machte er jedoch nicht.

Möglicher Attentäter verlor beide Beine

Die beiden Iraner sollen sich nach Polizeiangaben am Dienstag zusammen mit einem dritten Mann in einem Haus im Stadtteil Phrahkhanong aufgehalten haben, als dort ein Sprengsatz explodierte. Anschließend seien sie vom Tatort geflohen. Ein Iraner habe versucht, ein Taxi anzuhalten. Als kein Wagen stoppte, habe er eine Granate geworfen. Anschließend habe er einen weiteren Sprengsatz auf ein Polizeifahrzeug werfen wollen. Dieser sei jedoch von einem anderen Fahrzeug abgeprallt und neben ihm explodiert. Dabei wurden dem Mann den Angaben zufolge beide Beine abgerissen.

(Ag.)

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