Klitschko will nochmal gegen kleinlauten Chisora boxen

Klitschko gegen Chisora
Klitschko gegen Chisora(c) EPA (Peter Kneffel)
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"Er braucht noch eine richtige Bestrafung von mir", meinte der Weltmeister. Der britische Eklat-Boxer entschuldigte sich indes für sein Verhalten: "Das war unentschuldbar"

Im Ring war Witali Klitschko ruhig geblieben - trotz aller Provokationen seines Herausforderers Dereck Chisora. Der Weltmeister feierte einen Punktsieg, obwohl er sich während des Kampfes an der Schulter verletzte. Ganz hinweg ist Klitschko aber noch nicht über die Ereignisse rund um den Kampf: In einem Interview mit "Welt online" meinte der Ukrainer: "Mein Verstand sagt mir, dass ich ein Rematch nicht benötige. Aber mein Ego, mein tiefes, inneres Ich sagt mir deutlich, dieser Mann braucht von mir noch eine richtige Bestrafung."

Und dann will sich der 40-Jährige nicht mit einem Punktsieg zufrieden geben: "Ich möchte ihn im Ring k.o. schlagen. Diese Rechnung ist noch offen. Nach der heutigen Diagnose wäre sogar ein Kampf vor der Fußball-EM noch möglich. Aber das muss ich mit meinem Trainer Fritz Sdunek besprechen", sagte der WBC-Schwergewichtschampion der "Bild"-Zeitung. Klitschko hatte sich im Duell gegen Chisora am vergangenen Samstag in der vierten Runde eine Schulterverletzung zugezogen, aber dennoch nach Punkten gewonnen.

Die Münchner Staatsanwaltschaft teilte indes mit, dass sie nach der Prügelei des früheren Weltmeisters Haye mit Landsmann Chisora am vergangenen Wochenende ein Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung eingeleitet hat. Offen ist indes noch, gegen welchen der beiden Briten sich das Ermittlungsverfahren richten wird.

"Wir versuchen, die Geschehensabläufe zu klären, und dann schauen wir, wer wofür verantwortlich ist", sagte ein Sprecher am Dienstag. Weil der Tatort in München liege, sei die Münchner Staatsanwaltschaft zuständig. Es gebe derzeit keine Veranlassung, das Verfahren nach Großbritannien abzugeben.

Die Eklats rund um Chisora hatten schon vor dem Kampf begonnen. Abgesehen von dem fast schon üblichen großspurigen Ansagen verpasste der Brite dem Weltmeister beim Wiegen eine Ohrfeige. Es folgte eine Spuck-Attacke gegen Witalis Bruder Wladimir. Und nach dem verlorenen Fight kam es bei der Pressekonferenz noch zu einer Prügelei mit Landsmann und Ex-Weltmeister David Haye.

Kleinlautem Chisora droht lebenslange Sperre

Dereck Chisora hat sich am Montag in einer Stellungnahme "von ganzem Herzen" für sein Verhalten entschuldigt. Dem 28-Jährigen droht laut BBC-Angaben sogar eine lebenslange Sperre durch den britischen Box-Verband. "Mein Verhalten war unentschuldbar, obwohl hinter den Kulissen viele Dinge abgelaufen sind, die meine Frustration zum Überlaufen gebracht haben", erklärte Chisora. "Das ist aber natürlich keine Entschuldigung."

Am 14. März muss der aus Simbabwe gebürtige Schwergewichtler vor einer Verbandskommission aussagen. "Ich kann nicht in Details gehen, aber das BBBofC wird die Auseinandersetzung zwischen David Haye und mir genau untersuchen", versicherte Chisora. "Ich bin dabei von einer Flasche getroffen worden."

(Red./Ag.)

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