Kampf gegen Gaddafi-Erbe: Libyen bittet USA um Hilfe

Kampf gegen Gaddafi-Erbe: Libyen bitte USA um Hilfe
Kampf gegen Gaddafi-Erbe: Libyen bitte USA um Hilfe(c) AP (Manu Brabo)
  • Drucken

Vertraute des Gaddafi-Clans erkennen die neue Führung nicht an. Libyens Befreiungskrieg werde erst richtig beendet sein, "wenn wir mit diesen Köpfen fertig sind", sagt der Chef der Übergangsregierung.

Die libysche Übergangsregierung hat Washington um Hilfe im Kampf gegen die "Überreste" der Ära von Machthaber Muammar al-Gaddafi gebeten. "Libyens Befreiungskrieg ist fast beendet, aber er wird es erst richtig sein, wenn wir mit diesen Köpfen fertig sind", sagte der Chef der Übergangsregierung, Abdel Rahim al-Kib, am Donnerstag an  in Washington. Er habe US-Außenministerin Hillary Clinton daher um Hilfe der USA gebeten.

Namentlich nannte Kib die "Köpfe" nicht. Einem Vertreter des US-Außenministeriums zufolge meinte er aber Vertraute des Gaddafi-Clans, vor allem enge Familienmitglieder des im vergangenen Herbst getöteten Machthabers. So sagte der im Exil im Niger lebende Saadi al-Gaddafi, ein Sohn des früheren Machthabers, im vergangenen Monat, in Libyen gebe es eine Revolution gegen die neue Führung und er werde in das Land zurückkehren. Gaddafis Tochter Aisha rief von Algerien aus die Libyer gar zum Sturz der Übergangsregierung auf.

Kib bat den US-Privatsektor zudem um Hilfe beim Wiederaufbau des durch den Bürgerkrieg zerstörten Landes und sagte "freie, faire und transparente" Wahlen zu einer Verfassunggebenden Versammlung zu, die im Juni stattfinden sollen. Clinton lobte ihrerseits die Fortschritte der Libyer in den vergangenen Monaten. Regierungschef Kib und die Übergangsregierung hätten eine "effektive Führungsstärke" bewiesen und begonnen, Libyen wieder zu vereinen, sagte sie.

(Ag.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Archivbild: Libyen nach Gaddafi
Außenpolitik

Mindestens 70 Tote bei Kämpfen in Libyen

Die Regierung schickt 3000 Soldaten in die Stadt Sebha. Der Stamm der Tubu kämpft dort gegen arabische Gruppierungen und bezichtigt Behörden der "ethnischen Säuberung". Mehr als 150 Menschen wurden verletzt.
FRANCE LIBYA
Außenpolitik

Bericht: Gaddafi hat Sarkozys Wahlkampf finanziert

Der ehemalige libysche Diktator soll den französischen Präsidenten mit 50 Millionen Euro unterstützt haben. Schon vor einem Jahr betonte Saif al-Islam: "Sarkozy muss das Geld zurückzahlen".
Gaddafs ehemaliger Geheimdienstchef Senussi wurde in Mauretanien festgenommen
Außenpolitik

Gaddafis Geheimdienstchef in Mauretanien festgenommen

Der frühere libysche Geheimdienstchef Senussi war mit gefälschten Papieren aus Marokko eingereist. Ihm werden unter anderem Morde an Zivilisten zur Last gelegt.
Porträt des Tages

Der Schlächter von Libyen

Gaddafis brutaler Ex-Geheimdienstchef wurde in Mauretanien gefasst.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.