Nordkorea lädt Atom-Inspektoren ein

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IAEO/IAEA GOUVERNEURSRAT: AMANO(c) APA/ROLAND SCHLAGER (Roland Schlager)
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Die Atombehörde der UN will die Details des Kontrollbesuchs klären. Die USA begrüßen den Schritt, sind aber wegen eines Raketenstarts skeptisch. Angeblich soll damit nur ein Satellit ins All befördert werden.

Drei Jahre nach ihrer Ausweisung hat Nordkorea wieder Inspektoren der internationalen Atomaufsicht IAEA eingeladen. Man werde die Details eines Besuchs mit Nordkorea und "anderen involvierten Parteien" diskutieren, teilte die IAEA am Montag mit. Noch seien keine Entscheidungen getroffen worden. In einer ersten Reaktion sagte eine Sprecherin des US-Außenministeriums, grundsätzlich begrüße man alle Schritte, die der UN-Atombehörde wieder den Zugang nach Nordkorea ermöglichten. Das zugrundeliegende Abkommen sei jedoch durch den angekündigten nordkoreanischen Satellitenstart infrage gestellt. Für das Aussetzen seiner atomaren Aktivitäten und der Tests von Langstreckenracketen sowie der Kooperation mit Atom-Inspektoren soll Nordkorea Lebensmittelhilfe aus den USA bekommen.

Die Einladung traf bei der IAEA nach deren Angaben am Freitag ein. Am selben Tag sorgte Nordkorea für Unruhe mit der Ankündigung, einen Satelliten mit einer Langstreckenrakete ins All zu schießen. Die USA und Südkorea vermuten, dass es sich in Wirklichkeit in erster Linie um einen Raketentest handelt, der dem Land gemäß UN-Beschluss verboten ist.

Nordkorea hatte Ende Februar erklärt, seine Tests von Langstreckenraketen auszusetzen - angeblich um so die auf Eis liegenden Gespräche über sein umstrittenes Atomprogramm wieder in Gang zu bringen. Gleichzeitig wollte sich die kommunistische Führung auf diesem Weg für die weitgehend verarmte Bevölkerung Lebensmittelhilfen der USA sichern. Nordkorea hat bereits mehrere Atomtests ausgeführt und erklärt, an der Anreicherung von Uran zu arbeiten. Zudem verfolgt es schon länger ein Programm zur Herstellung von Plutonium.

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