Der Salzburger Molekularbiologe unter Fälschungsverdacht hat eine Klage eingebracht. Er habe die fehlerhaften Angaben selbst gemeldet, die Kündigung sei nicht gerechtfertigt.
Vergangenes Monat wurde er von der Universität Salzburg wegen angeblicher Fälschung von Forschungsergebnissen gekündigt. Nun bekämpft Molekularbiologe Robert Schwarzenbacher die Beendigung seines Dienstverhältnisses. Die Gewerkschaft Öffentlicher Dienst unterstützt ihn dabei, bestätigte Landesvorsitzender Johann Siller. "Wir sind der Meinung, dass die Kündigung, so wie sie die Universität vertritt, nicht gerechtgefertigt ist", so Siller.
Der Forscher galt als Shooting Star, so publizierte er 2009 in Nature eine viel beachtete Studie über den Mechanismus des programmierten Zelltods; für seine Arbeiten über die Struktur allergener Substanzen hat er ein mit 1,7 Millionen Euro dotiertes Marie-Curie-Stipendium erhalten.
Er teilte über seinen Anwalt mit, dass die Kündigung "wegen einer tatsächlich erfolgten und von mir auch selbst gemeldeten fehlerhaften Angabe in einer wissenschaftlichen Publikation im Hinblick auf meine bisherigen wissenschaftlichen Leistungen nach dem Arbeitsverfassungsgesetz unberechtigt erfolgt ist".
Auslöser der Kündigung waren US-Wissenschafter, die in einer Fachzeitschrift den Vorwurf der Datenmanipulation erhoben und auch die Universität Salzburg brieflich informiert hatten. Sie warfen dem Molekularbiologen vor, wissenschaftliche Berichte über die Struktur von Birkenpollenallergene in Publikationen manipuliert zu haben. Rektor Heinrich Schmidinger wandte sich daraufhin an die Agentur für wissenschaftliche Integrität in Wien, die das wissenschaftliche Fehlverhalten bestätigte. Zugleich erstattete der Biologe laut Schmidinger Selbstanzeige und räumte die Fälschungsvorwürfe ein.
Mit 22. März kündigte daraufhin der Rektor den Wissenschafter. Es gehe um den Ruf der gesamten Universität und der Wissenschaft, sagte Schmidinger, und da dürfe es keinen Zweifel geben. Nun sollen auch die übrigen Arbeiten des Wissenschafters überprüft werden. Zuständig ist auch hier die österreichische Agentur für wissenschaftliche Integrität in Wien.
(APA/Red.)