USA fordert "Botschaft der Verurteilung für Nordkorea"

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fordert Botschaft Verurteilung fuer(c) AP/Ng Han Guan
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Mehrere Länder, darunter Frankreich, Japan und Südkorea verurteilten den Raketenstart scharf. Der Weltsicherheitsrat konnte sich bisher nicht auf eine Haltung einigen. Die USA warnen vor einem weiteren Atomtest.

Die USA verlangen eine scharfe Reaktion der Weltgemeinschaft auf den Raketenstart in Nordkorea. Zugleich warnte Sicherheitsberater Ben Rhodes das Regime in Pjöngjang am Freitag vor einem weiteren Atomtest. Noch schärfere Sanktionen und "zusätzliche Schritte" wären die Folge, sagte Rhodes nach Angaben des Weißen Hauses. Solange das verarmte Nordkorea Geld für Waffenprogramme ausgebe, könne es nicht mit amerikanischen Nahrungsmittelhilfen rechnen, signalisierte Rhodes. Die USA hatten bereits vor Wochen ein Abkommen über geplante Nahrungshilfen für Nordkorea eingefroren.

"Ich denke, die Nordkoreaner müssen eine universelle Botschaft der Verurteilung durch die internationale Gemeinschaft zu hören bekommen", sagte der Sicherheitsberater. "Sie müssen verstehen, dass sie sich nur weiter isolieren, wenn sie diesen Weg weiter gehen." Wenn Nordkorea seine "provokativen Handlungen" fortsetzen sollte, müsse die internationale Gemeinschaft über schärfe Sanktionen nachdenken.

Raketenstart ist "Akt der Provokation"

Die Nato hat den missglückten Raketenversuch Nordkoreas als „klaren Bruch der Resolutionen des UNO-Sicherheitsrates" verurteilt. Nato-Sprecherin Oana Lungescu sagte heute in Brüssel, der Startversuch untergrabe die Bemühungen um eine Verringerung der Spannungen und um mehr Transparenz auf der koreanischen Halbinsel und in der gesamten Region. „Nordkorea sollte seinen internationalen Verpflichtungen nachkommen und seine Verstöße gegen Resolutionen des UN-Sicherheitsrates beenden", sagte Lungescu. Auch Südkorea und Japan verurteilten den Raketenabschuss.

Zuvor hatten bereits die Vereinten Nationen und die EU den Start verurteilt. Dieser stelle eine „direkte Verletzung der Resolution 1874 des UNO-Sicherheitsrates" dar, teilte der UNO-Generalsekretär in Genf mit. Mit dieser Resolution vom Juni 2009 hatte der Sicherheitsrat einen nordkoreanischen Atomwaffenversuch scharf verurteilt und verlangt, keine weiteren Raketentests durchzuführen.

Weltsicherheitsrat ist uneins

Nicht einigen konnten sich die Mitglieder des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen am Freitagabend in New York. „Der Rat berät weiter über eine angemessene Reaktion", sagte die amtierende Präsidentin des mächtigsten UNO-Gremiums, US-Botschafterin Susan Rice. Sie wollte aber nicht sagen, was eine solche Reaktion sein könnte. Auch zu möglichen neuen Sanktionen äußerte sie sich nicht.

Generell aber rügte Rice den Start der Trägerrakete durch Pjöngjang als Verletzung von UNO-Resolutionen. Vor allem westliche Diplomaten hatten auf eine formelle Verurteilung Nordkoreas gedrängt. So wollten die Franzosen in einem Text verankert wissen, dass der Start ein Akt der „Provokation" sei, der Spannungen in der Region verstärke. Der Weltsicherheitsrat hatte 2006 und 2009 Entschließungen gegen das nordkoreanische Raketenprogramm verabschiedet. Darin wird das Land aufgerufen, jegliche Raketenstarts "unter Verwendung ballistischer Raketentechnologie" zu unterlassen.

Der Start der Rakete erfolgte anlässlich des 100. Geburtstags des verstorbenen Staatsgründers Kim Il-sung. Bereits nach wenigen Minuten und gerade einmal rund 100 Kilometern explodierte die Rakete und stürzte westlich der koreanischen Halbinsel ins Meer. Im nordkoreanischen Staatsfernsehen hieß es, Experten würden nach der Absturzursache suchen.

(Ag./Red.)

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