Öl: Repsol wollte YPF an China verkaufen

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Argentinien durchkreuzte die Pläne des spanischen Ölkonzerns mit der Verstaatlichung. Repsol wollte seine YPF-Anteile von rund 57 Prozent um zehn Milliarden Dollar an den chinesischen Konzern Sinopec verkaufen.

Buenos Aires/Madrid/RED. Im Konflikt um die angekündigte Verstaatlichung der argentinischen Repsol-Tochter YPF kommen pikante Neuigkeiten ans Licht. Der spanische Ölkonzern wollte einem Bericht der „Financial Times“ zufolge seine YPF-Anteile von rund 57 Prozent um zehn Mrd. Dollar an den chinesischen Konzern Sinopec verkaufen. Und zwar hinter dem Rücken von Argentiniens Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner. Kirchner hat mit der Ankündigung, 51 Prozent von YPF zu verstaatlichen, die geheimen Verhandlungen zwischen Spaniern und Chinesen torpediert. Mit der Verstaatlichung von YPF schrumpft der Repsol-Anteil an der Tochterfirma auf 6,4 Prozent.

Streit um Entschädigung

Repsol fordert nun eine Entschädigung von 10,5 Milliarden Dollar vom argentinischen Staat. Kirchner hat diese Forderung bereits zurückgewiesen und angekündigt, man werde sich auf „solide Daten“ berufen, um den Wert der Übernahme zu beziffern. Die argentinische Präsidentin begründete die Verstaatlichung von YPF damit, dass Spanien zu wenig in die Förderung von Energie in lateinamerikanischen Ländern investiert habe. Deshalb habe man teuer Energie importieren müssen. YPF ist an der Exploration eines jüngst entdeckten Schiefergasvorkommens in Neuquen Vaca Muerta beteiligt. Argentinien will dieses Projekt vorantreiben, da Energieimporte schwer auf der Handelsbilanz lasten. 2011 musste Argentinien erstmals seit 20 Jahren wieder Energie importieren.

Die US-Ratingagentur Moody's setzte Repsol am Mittwoch auf die Beobachtungsliste für eine Herabstufung.

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