IWF-Mittel werden um 430 Milliarden Dollar erhöht

IWFMittel werden Milliarden Dollar
IWFMittel werden Milliarden Dollar(c) EPA (STEPHEN JAFFE / IMF)
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Die G20 sind sich einig: Die IWF-"Feuerkraft" für angeschlagene Länder wird erhöht. Vor allem die Unterstützung Chinas fand Beachtung.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) erhält im Kampf gegen die Schuldenkrise mehr Geld. Die führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) verständigten sich am Freitag in Washington darauf, die globale "Feuerkraft" des Weltwährungsfonds um 430 Milliarden US-Dollar (326 Mrd. Euro) aufzustocken.

Damit wird das Volumen frei verfügbarer Notkredite der internationalen "Finanzfeuerwehr" für angeschlagene Länder weltweit mehr als verdoppelt. Zuletzt betrug es rund 380 Milliarden Dollar. Einschließlich bereits verplanter Hilfen erhöht sich der Schutzwall des IWF auf mehr als eine Billion Dollar.

Bereits Ende März hatten sich die Euro-Länder auf eine Ausweitung ihres eigenen Rettungsschirms auf ebenfalls rund eine Billion Dollar verständigt. Rund zwei Drittel der Summe entfallen auf Hilfen des künftigen Rettungsfonds ESM, der Rest auf bereits verplante Notkredite an angeschlagene Euro-Länder.

Führende Politiker und Institutionen haben die Geldspritze begrüßt. Vor allem die Unterstützung Chinas fand Beachtung. Man werde "nicht abwesend vom Tisch" bei der Aufstockung sein, hieß es am Samstag von der chinesischen Zentralbank. Peking habe Vertrauen in die Fähigkeit Europas, die Eurokrise zu überwinden. Die genaue Höhe der Zusagen aus den Schwellenstaaten war zunächst unklar.

Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble und IWF-Chefin Christine Lagarde zeigten sich erleichtert. Die G20 sowie der IWF hätten sich "klar zu einer Stärkung der globalen Schlagkraft" des Währungsfonds bekannt, erklärte Schäuble. Lagarde sprach von einer "extrem wichtigen" Gruppenleistung. Weil die Kreditvergabekapazität des IWF mit der Summe fast verdoppelt worden sei, habe er nun die richtigen Werkzeuge im Kampf gegen die Krise. Auch Länder wie Russland, Indien, China und Brasilien hätten Zusagen gemacht.

Die G20-Länder sind größte Geldgeber und Anteilseigner des IWF. Mit der Mittelaufstockung wird das Volumen möglicher Notkredite der Finanzfeuerwehr für angeschlagene Länder von zuletzt 380 Milliarden Dollar etwa verdoppelt. Einschließlich verplanter Hilfen erhöht sich der IWF-Schutzwall auf mehr als eine Billion Dollar. Die neuen Gelder stünden allen 188 IWF-Mitgliedern zu, wurde betont.

EU-Währungskommissar Olli Rehn bekräftige in Washington, die Euro-Zone erfülle ihre Verpflichtungen bei der Bewältigung der Krise. Spanien mache Fortschritte bei "tiefgreifenden und mutigen Reformen" im Bankensektor und auf dem Arbeitsmarkt. Dies gelte auch für Italien. Die neuen Mittel für den IWF seien eine "gute Nachricht" für Europa.

Nach den Worten des Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, ist die Inflation in der Euro-Zone unter Kontrolle: "Wenn das nicht so wäre, würde alles auseinanderfallen." Die Staaten müssten ihre Reformen fortsetzen, und ihre Haushalte konsolidieren. Sonst gebe es keinen Rettungsschirm, der groß genug sei, um die Finanzmärkte zu beruhigen. Die dänische Wirtschaftsministerin Margrethe Vestager erklärte, nach der Aufstockung der beiden Brandmauern könnten nun wachstumsfördernde Maßnahmen ergriffen werden.

(APA/dpa)

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