Bringt zu wenig: GM prüft Werbe-Stopp bei Facebook

Bringt wenig prueft WerbeStopp
Bringt wenig prueft WerbeStopp(c) AP (Paul Sakuma)
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Anzeigen erreichen die Kunden nicht. GM plante daher einen Werbe-Stopp. Zu einem heiklen Zeitpunkt: Facebook bereitet gerade den Börsegang vor.

Schlechte Nachrichten für Facebook kurz vor dem Börsengang: Nach einem Bericht des "Wall Street Journal" vom Dienstag plant der Opel-Mutterkonzern General Motors, keine Werbung mehr auf dem sozialen Netzwerk zu schalten. Die Marketing-Verantwortlichen des Autobauers seien zu dem Schluss gekommen, dass die Anzeigen die Kunden kaum erreichten, schrieb die Zeitung. Von General Motors war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Für Facebook käme ein solcher Werbestopp zur denkbar schlechtesten Zeit. Gerade versucht das von Mark Zuckerberg geführte Unternehmen, seine Aktien zu Spitzenpreisen an Investoren zu verkaufen. Erst Dienstag früh hatte Facebook angesichts starker Nachfrage die Anteilsscheine verteuert.

Werbung ist die Haupteinnahmequelle von Facebook, und entsprechend sensibel reagieren Anleger. General Motors wiederum ist einer der größten Werbetreibenden in den Vereinigten Staaten. Insofern könnte ein solcher Schritt möglicherweise Signalwirkung haben. GM überprüfe gerade seine Werbung auf Facebook, sagte Marketingchef Joel Ewanick der Zeitung. Den Werbestopp bestätigte er nicht. Unabhängig von klassischen Anzeigen betreibt GM auch eine eigene Facebook-Website. Deren Inhalte seien "effektiv und wichtig", sagte Ewanick.

Facebook will 15 Mrd. Dollar einsammeln

Facebook will bei seinem Börsengang Kreisen zufolge die Zahl der ausgegebenen Aktien aufstocken und so deutlich mehr einnehmen. Die Zahl der Anteilsscheine solle um 85 auf rund 422 Millionen angehoben werden, sagte eine mit dem Vorhaben vertraute Person am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. Damit könnte das weltgrößte soziale Netzwerk mit seinem Gang aufs Parkett mehr als 15 Milliarden Dollar (11,68 Mrd. Euro) einsammeln.

Facebook ist auf dem besten Weg, alle bisherigen Technologie-Börsengänge in den Schatten zu stellen. Die Nachfrage nach den Aktien ist so hoch, dass der Konzern nun deutlich mehr Geld beim Verkauf seiner Anteilsscheine verlangt. Facebook hob die Preisspanne am Dienstag auf 34 bis 38 Dollar von zuvor 28 bis 35 Dollar je Papier an. Der Ausgabepreis wird am Donnerstag bekanntgegeben. Sollte Facebook den Preis in der Mitte der Spanne - also bei 36 Dollar - festsetzen, ergäbe sich ein Erlös von 15,2 Milliarden Dollar. Der Handel an der Nasdaq beginnt am Freitag.

Zweifel am Geschäftsmodell

Die hohe Bewertung ist unter Finanzprofis umstritten, denn trotz des Rummels gibt es Zweifel an der Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells. Ein Werbe-Rückzug von General Motors könnte diese nun weiter nähren. Es stellt sich die Frage, ob Facebook das größte Wachstum noch vor sich hat oder ob die besten Zeiten bereits vorüber sind. Facebook hat nach letzten Zahlen 901 Millionen Mitglieder. Im vergangenen Jahr machte das Unternehmen 3,7 Milliarden Dollar Umsatz und 1 Milliarde Dollar Gewinn.

(Ag.)

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