Heftige Kritik an Mangelberuf-Liste – Pflegebereich fehlt

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Die Stadt Salzburg ist mit der Liste der 25 Mangelberufe unzufrieden: Die Pflege - "europaweit der Mangelberuf Nummer 1" - wurde nicht erwähnt.

Die Fachkräfteverordnung des Sozialministeriums wird von der Stadt Salzburg heftig kritisiert. Diese listet 25 Mangelberufe auf, in denen heuer noch Fachkräfte aus Nicht-EU-Ländern nach Österreich zuwandern dürfen. Der Salzburger Sozialreferent und Vizebürgermeister, Martin Panosch (SPÖ), vermisst darin allerdings Pflegeberufe. Es könne nicht sein, "dass europaweit der Mangelberuf Nummer 1, der gesamte Pflegebereich, nicht mit einem Wort in der Liste erwähnt ist", so Panosch in einer Aussendung.

Es sei völlig unverständlich, dass das Ministerium einfach die Vorschläge der Sozialpartner ohne Ergänzungen übernehme, wenn Krankenhäuser, Seniorenheime und Pflegedienste händeringend nach gut ausgebildetem Fachpersonal suchen. "Derzeit leben in Österreich 540.000 hilfs- und pflegebedürftige Menschen in privaten Haushalten. Rund jeder 25. benötigt ständig Betreuung. Aufgrund der demografischen Entwicklung wird sich diese Zahl bis zum Jahr 2030 auf ca. 800.000 erhöhen. Gleichzeitig sinkt aber die Zahl der pflegenden Angehörigen, die heute noch einen Großteil der Pflegeleistungen übernehmen. Dieser Teil muss in Zukunft durch professionelles Pflegepersonal abgedeckt werden. Vor diesem Hintergrund den Pflegebereich nicht in die Liste der Mangelberufe aufzunehmen, ist unverständlich und unverantwortlich."

Konkret fordert Panosch, dass sowohl der Beruf des Diplompflegers als auch des Pflegehelfers in die Liste der Mangelberufe aufgenommen werden.

(Ag.)

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