Moody's warnt Eurostaaten mit Bestnoten vor Herabstufung

Moodys warnt Eurostaaten Bestnoten
Moodys warnt Eurostaaten Bestnoten(c) REUTERS (MIKE SEGAR)
  • Drucken

Ein Eingreifen der europäischen Partner mit Finanzhilfen in Spanien könne eine weitere Herabstufung nach sich ziehen.

Für den Fall eines Ausscheidens Griechenlands aus der Eurozone und Finanzspritzen für spanische Banken hat die US-Ratingagentur Moody's vor einer Herabstufung der Staaten mit Bestnoten in der Währungsunion einschließlich Österreichs gewarnt. Sollte Griechenland den Euroraum verlassen, bedeute dies eine Bedrohung für die Zukunft der Währung, teilte Moody's am Freitag mit. In diesem Fall müsse die Kreditwürdigkeit aller Staaten neu bewertet werden. Dies betreffe auch Länder mit der Bestnote "AAA" wie etwa Österreich, erklärte die Agentur.

Mit Blick auf die Bankenkrise in Spanien teilte Moody's mit, dass ein Eingreifen der europäischen Partner mit Finanzhilfen eine weitere Herabstufung des Landes nach sich ziehen könne. Die Agentur begründete dies mit "steigenden Risiken für die Gläubiger des Landes". Mit "AAA" bewertet Moody's neben Österreich bisher die Euroländer Deutschland, Frankreich, Finnland, Luxemburg und die Niederlande. Spanien führt die Agentur unter "A3" mit einem negativen Ausblick, was bedeutet, dass weitere Herabstufungen drohen.

Wie Moody's am Freitag in New York mitteilte, ist die Bankenkrise in Spanien vor allem ein inländisches Problem, das voraussichtlich keine größeren Auswirkungen auf andere Euroländer mit Ausnahme von Italien haben werde. Moody's würde dann eine notwendige Bewertungsanpassung unternehmen. Das Austritt Griechenlands aus dem Euro könnte jedoch eine Bedrohung für die Existenz des Euro darstellen. Dies könnte eine Abwertung der Bonität in anderen Ländern nach sich ziehen.

Griechenland befindet sich seit Jahren in der Rezession. Im Gegenzug für Milliardenkredite der Europäischen Union und des Internationalen Währungsfonds verpflichtete sich das Land zu einem drastischen Sparprogramm. Spanien hatte den unter einer geplatzten Immobilien- und Kreditblase leidenden Bankensektor des Landes mit Milliardenbeträgen gestützt, um einen Zusammenbruch zu verhindern. Bisher will Madrid keine mit zahlreichen Auflagen verbundenen Darlehen aus dem Euro-Rettungsschirm EFSF beantragen, sondern die Krise allein bewältigen.

(Ag.)

Mehr erfahren

Symbolbild
Home

EU-Finanzminister: Bankenhilfe für Spanien nimmt Form an

Die Eurozone stellt bis zu 100 Milliarden Euro bereit, um die spanischen Sparkassen zu stabilisieren. Gleichzeitig setzt eine Gruppe von Staaten die ersten Schritte für eine Finanztransaktionssteuer.
Spanien beantragt offenbar Donnerstag
Home

Spanien beantragt offenbar am Donnerstag Bankenhilfe

Das Euro-Land dürfte den offiziellen Antrag an den Euro-Rettungsfonds EFSF am Donnerstag stellen, sagte ein EU-Diplomat.
Symbolbild
New Articles

Spanien bleibt unter Druck: Renditen steigen

Für Madrid folgt am Donnerstag ein Härtetest, wenn zehnjährige Anleihen begeben werden. Die Renditen für zehnjährige spanische Anleihen sind zuletzt deutlich über die kritische Marke von sieben Prozent geklettert.
Niemand will dass Spanien
Economist

"Niemand will, dass Spanien gerettet werden muss"

Spanien muss Rekordzinsen für Anleihen bieten. Dennoch erwarten Analysten nicht, dass das Land komplett unter den ESM schlüpfen muss.
Symbolbild
New Articles

Madrid ruft nach der EZB: Renditen erreichen die Todeszone

Spaniens Anleihenzinsen waren seit Euro-Einführung nie so hoch. Mit mehr als sieben Prozent ist kritische Zone erreicht. Die Regierung verlangt nach dem Einsatz der EZB-Notenpresse.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.