W
as aber ist Musik? Was ist dieser Klang, der dir Heimweh macht?" - so fragte Ingeborg Bachmann in ihrem Essay "Die wunderliche Musik". Die Jeunesse widmet der Frage sogar ein eigenes Festival: "In Trance. Musik. Im Rausch der Sinne" findet von 5. bis 11. Oktober im Wiener Odeon statt. Zur Eröffnung (Donnerstag, 5. Oktober) gibt es eine Installation des Bildhauers Josef Trattner sowie eine Klanginstallation des US-Cellisten und Komponisten Charles Curtis: "Ultra White Violet Light". Zeit und zeitliche Ordnungsschemata werden in dem Stück obsolet, eine Vielzahl narrativer und voneinander unabhängiger musikalischer Elemente bildet das Material für eine schier unendliche Anzahl an Kombinationen, Reihenfolgen, Dichten und Intensitäten.
Das "Kammerflimmern Kollektief" lädt mit einer Mischung aus Musique concrète, Soundscapes, Country, Ambient, Jazz und Filmmusiken noch zu drehender Filme zu einer genussvollen Reise in die Welt der Trancen ein.
Die schweizer Extrem-Bratschistin Charlotte Hug will als Membran die anderen Musiken und Klänge der Abende aufnehmen und in ihren eigenen Musikkosmos transferieren. Zu erwarten sind intensive Zwiegespräche mit der Stille.
Wimme Saari präsentiert am kommenden Wochenende "Arctic Soundscapes". Im Mittelpunkt seines Konzerts steht der Joik, der eintönig-gutturale Obertongesang der Samen, der mit dem Jodler verwandt ist. Wimme Saari interpretiert traditionelle Joiks neu - und bedient sich auch elektronischer Formen und Rhythmen.
Das preisgekrönte Ensemble Sarband rückt zusammen mit den Derwischen vom Goldenen Horn den rituellen Aspekt von Trance ins Licht: "Sema" beschreibt die spirituelle Reise des Menschen zum Himmel, die Hinwendung zur Wahrheit. Die rotierende Bewegung macht die Derwische zu Katalysatoren göttlicher Energie.