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Made in Heaven: Queen im Planetarium

In 74 Minuten werden Klassiker der Bandgeschichte, etwa "Bohemian Rhapsody", in neu abgemischten Versionen und im 5.1 Surround-Sound gespielt, unterstützt durch Videosequenzen, 360-Grad-Panoramen und eine Lasershow.

Ausschlachtung ist bei Queen seit Freddie Mercury's Tod im November 1991 geradezu omnipräsent. Das "Freddie Mercury Tribute"-Konzertspektakel 1992 konnte man noch als Abschluss einer Ära sehen, das 1995 erschienene Album "Made in Heaven" ging auch noch als eine Art Vermächtnis durch. Doch danach setzte eine Welle der musikalischen Resteverwertung ein, die Queen-Fans eher säuerlich aufstieß.

Das begann mit Spekulationen um Gastsänger, Aufnahmen von Queen-Klassikern mit Rap-Einlagen, einem Queen-Computerspiel, Queen-Musicals und gipfelte schließlich sogar in einer Live-Tournee mit dem ehemaligen "Free"-Sänger Paul Rodgers an Stelle von Freddie Mercury - dafür ohne Bassist John Deacon, dem das musikalische Herumstochern in der Vergangenheit offensichtlich zu blöd wurde.

Ob Freddie Mercury diese Form der musikalischen Ausschlachtung seines Erbes erfreut hätte, ist zu bezweifeln. Eine Veranstaltung dürfte dem Freund des Bombasts und der glamourösen Inszenierungen jedoch Freude bereiten: "Queen Heaven", ein Multi-Media-Spektakel rund um alte Queen-Hits. Die von Brian May im Jahr 2001 mitproduzierte Laser-Show kommt nach München, Jena und Nürnberg nun auch nach Wien.

In 74 Minuten werden Klassiker der Bandgeschichte, etwa "Bohemian Rhapsody", in neu abgemischten Versionen und im 5.1 Surround-Sound gespielt, unterstützt durch Videosequenzen, 360-Grad-Panoramen und eine Lasershow. Und damit das Spektakel besonders mächtig wirkt, dient als Projektionsfläche nicht irgendeine Leinwand, sondern die Kuppel des Zeiss-Planetariums mit einem Durchmesser von 20 Metern.

Insgesamt haben 300.000 Zuschauer den audiovisuellen Querschnitt durch das Schaffen von Queen bisher gesehen. In Wien sollen im nächsten halben Jahr weitere dazukommen. Bei allem Bombast, multimedialem Feuerwerk und der gebotenen Effekthascherei bleibt allerdings ein großer Wermutstropfen: An einen Live-Auftritt von Freddie Mercury reicht diese Show niemals heran.

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