Geschichte

Warum die Demonstration die Straße braucht

Am 1. Mai 1933 war der Maiaufmarsch verboten. Sozialdemokraten riefen zum "friedlichen Spaziergang" auf.
Am 1. Mai 1933 war der Maiaufmarsch verboten. Sozialdemokraten riefen zum "friedlichen Spaziergang" auf.Hilscher, Albert / ÖNB-Bildarchi
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Proteste und soziale Bewegungen erleben einen Rückschlag, zeigen bisweilen aber auch Kreativität. Der virtuelle Protest wirkt nicht wie der analoge.

Ob sich Dr. Dollfuß denn vorstellen könne, fragte am 1. Mai 1933 die vor Grimm brodelnde Arbeiterinnen Zeitung, „daß nur ein Sozialdemokrat, Mann oder Frau, gemäßigt oder radikal, sich mit seinem Regierungskurs aussöhnen sollte, solange sein Alpha und Omega dahingeht, den ,jüdischen Marxismus‘ demütigen oder gar ausrotten zu wollen?“ Nein, nichts könne ihren Geist töten, selbst nicht an diesem 1. Mai, „der diesmal in eine trübe Zeit fällt“.

Wirtschaftskrise, grassierende Arbeitslosigkeit, Hitlers Machtergreifung in Berlin, die „Selbstausschaltung“ des österreichischen Parlaments. Kanzler Engelbert Dollfuß hatte die Maifeiern verboten, so veranstalteten Sozialdemokraten und Arbeiter einen „friedlichen Spaziergang“, die Polizei schritt nicht ein, ja, konnte nicht grundlos einschreiten ob einer flanierenden Menge.

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