Das Buch, dem Michael Ende kein Ende geben wollte

24 Jahre nach dem Tod von Michael Ende erscheint nach einem Fragment von ihm „Raubritter Rodrigo und Knirps, sein Knappe“.
24 Jahre nach dem Tod von Michael Ende erscheint nach einem Fragment von ihm „Raubritter Rodrigo und Knirps, sein Knappe“.(c) Thienemann Verlag
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Wie viel von Michael Ende im neuen Roman „Rodrigo Raubein“ steckt – und wie raffiniert ein Autor Endes Fragment fertigschrieb.

Es scheint fast ein Pflichtthema für große Kinderbuchautoren des 20. Jahrhunderts zu sein. Otfried Preußler schrieb über Räuber, Astrid Lindgren ebenso – Michael Ende also auch: 24 Jahre nach seinem Tod erscheint am Dienstag nach einem Fragment von ihm „Raubritter Rodrigo und Knirps, sein Knappe“. Ende wollte dieses späte Projekt nicht vollenden, das hat nun der eine Generation jüngere deutsche Kinderbuchautor Wieland Freund getan – und einen Kinderroman für Volksschüler daraus gemacht.

Nach dem von Preußlers Tochter verfassten, geradezu armseligen „Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete“ (nach einem Puppenspiel ihres Vaters) ist Misstrauen angebracht: Wie viel taugt der neue Hybrid als Kinderbuch? Und, vor allem für die älter gewordenen Verehrer von „Momo“, „Jim Knopf“ oder „Die unendliche Geschichte“ wesentlich: Wo endet Ende, beginnt Freund? Drei Kapitel bzw. die ersten 40 von 200 Seiten stammen vom 1995 verstorbenen Autor (in einer posthumen Sammlung wurden sie 1998 bereits einmal veröffentlicht). Und nein, sie enttäuschen nicht. Endes Ton ist gleich präsent – etwa wenn er seinen Lesern das „finstere Mittelalter“ erklärt: als „Zeit, in der das elektrische Licht noch nicht erfunden war, das heißt also, bevor eure Großeltern kleine Kinder waren“.

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