Münze Österreich meldet erneut einen Rekordumsatz

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Symbolbild(c) Clemens Fabry
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Die staatliche Münzprägeanstalt macht mit Gold- und Silbermünzen Rekordumsätze. Mehr als 50 Tonnen Gold wurden im Jahr 2011 verkauft. Und die Nachfrage nach Silber-Philharmonikern explodierte geradezu.

Wien/jil. Des einen Leid, des anderen Freud: Während die Krise das Vertrauen in die exotischen Finanzprodukte der Banken zunehmend untergräbt, freuen sich Edelmetallhändler in aller Welt über ein brummendes Geschäft. So auch die Münze Österreich. Die staatliche Münzprägeanstalt konnte ihren Umsatz mit Gold- und Silberprodukten (Münzen und Barren) im Jahr 2011 auf 2,2 Mrd. Euro steigern – von 1,4 Mrd. Euro im Vorjahr. Seit 2008 verzeichnet die Münze jedes Jahr neue Rekorde bei Umsätzen und Absätzen.

„Der Markt hat in den letzten vier Jahren insgesamt angezogen“, sagt Münze-Vorstandsmitglied Thomas Kubaczek. Zuvor sei steigende Nachfrage in Europa durch fallende Nachfrage beispielsweise in Japan oder Amerika ausgeglichen worden. Aber seit dem Ausbruch der Krise steige die Nachfrage weltweit kontinuierlich, was auch zu vorübergehenden Engpässen führen kann. Insgesamt verkaufte die Münze Österreich im Jahr 2011 52,2 Mio. Tonnen Gold – nach 40 Tonnen im vergangenen Jahr und rund 65 Tonnen 2009, dem ersten vollen Krisenjahr. Seit 2009 hat sich der Goldpreis in Euro gerechnet fast verdoppelt.

Gold bleibt in Österreich

Die Philharmoniker-Anlagemünze zählt zu den fünf wichtigsten Goldmünzen der Welt – gemeinsam mit dem American Eagle, dem südafrikanischen Krugerrand, dem australischen Nugget und dem kanadischen Maple Leaf. Die 800 Jahre alte Münzprägeanstalt der Republik ist bei Gold- und Silbermünzen in Europa Marktführer. Wobei 60 bis 70 Prozent des Goldes in Österreich verkauft werden, während bei Silber Deutschland der mit Abstand wichtigste Absatzmarkt ist.

Dort landete etwa die Hälfte der von der Münze im Jahr 2011 verkauften 556 Tonnen Silber. Das Geschäft mit den erst 2008 eingeführten Silber-Philharmonikern explodiert derzeit. Der Absatz hat sich im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt und der Umsatz hat sich seit 2009 dank des stark gestiegenen Silberpreises fast verfünffacht. Rund 20 Prozent der Silbermünzen werden in den USA verkauft.

Analysten uneins über Goldpreis

Goldanalysten sind sich indes uneins über die weitere Entwicklung des Goldkurses. Zwei der drei Analysten, die den letzten Rückgang beim Goldpreis korrekt prognostiziert haben, gehen von weiteren Anstiegen aus.
Einer erwartet weitere Verluste, so Bloomberg. Allerdings: Dank der anhaltenden Schwäche des Euro gegenüber dem Dollar befindet sich der Goldpreis für Europäer seit Monaten in der Nähe eines Rekordhochs. Rückgänge im Dollar-Goldpreis sind in der Eurozone derzeit kaum zu spüren.

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