"profil" berichtet von einem Streit um die Führung des Vereins "World Congress of the Nations of Georgia". Dessen Präsident wurde dabei von Rebasso vertreten.
Michael, der Bruder des am 27. Juli in Wien entführten Anwalts Erich Rebasso, hat gegenüber "profil" entsprechende Gerüchte mit "Absoluter Schwachsinn. Mein Bruder ist kein Mafiaanwalt" kommentiert. Dennoch berichtet das Nachrichtenmagazin über weitere Geschäftsverbindungen des Juristen nach Russland. Der Verein "World Congress of the Nations of Georgia" residiere an der Kanzleiadresse des Verschwundenen in der Wiener Innenstadt.
Dessen Präsident sei Alexander Josifowitsch Ebralidze, ein Georgier mit russischem Pass, der in den 90er Jahren in St. Petersburg mit Nachtclubs, Hotels und Spielcasinos zum reichsten Kaukasier an der Newa avancierte wäre. Er würde auf 300 Millionen US-Dollar (245 Millionen Euro) taxiert.
Ebralidze wäre zu Sowjetzeiten u.a. wegen Raubes vor Gericht gestanden, so ein von "profil" zitiertes Dokument, das auf WikiLeaks veröffentlicht wurde. Er verfüge über beste politische Kontakte. Von der russischen Tageszeitung "Kommersant" wurde Ebralidze u.a. als Kreml-Wunschkandidat für die Nachfolge des georgischen Präsidenten Michail Saakaschwili ins Spiel gebracht.
Zwischen Ebralidze und einem in Wien ansässigen Georgier, Levan Pirveli, sei es zu einem Streit um die Führung des "World Congress of the Nations of Georgia" gekommen, der mit dem Rauswurf des Letzteren endete. Bei der juristischen Auseinandersetzung habe Erich Rebasso - so das Magazin - Ebralidze vertreten. Pirveli sei in der Sache übrigens von der Kanzlei von Johannes Hübner - dem außenpolitischen Sprecher der FPÖ im Nationalrat - rechtlich betreut worden.
Von Erich Rebasso fehlt nach wie vor jede Spur. Der Jurist war aus einer Tiefgarage in der Innenstadt verschleppt worden, als er mit seinem Mercedes-Geländewagen zu einem Termin nach Niederösterreich aufbrechen wollte. Der Wagen sowie ein Auto, das die Täter gemietet hatten, wurden von Überwachungskameras in der Garage erfasst, die Aufnahmen wurden nicht veröffentlicht. In beiden Fahrzeugen wurden Blutspuren gefunden - DNA-Analysen zufolge stammen sie von Rebasso. Der Mercedes war am Dienstag vergangener Woche auf einem Parkplatz in Simmering gefunden worden, der Mietwagen wurde retourniert.
(APA)